wob-Autotest: Den Weg der leichten Elektrifizierung beschreitet der neue Suzuki Vitara 1.4 Boosterjet Hybrid Allgrip Comfort+ mit gleicher Technik wie sein Markenbruder SX4 S-Cross.
von wob-Autotester Thomas G. Zügner
Design: Was früher einmal ein robust-rustikaler Geländewagen war mit Ecken und Kanten sowie einem Reserverad auf der seitlich angeschlagenen Heckklappe, ist inzwischen ein modisches SUV. Abgerundet sind die Kanten an der Karosserie. Dicke Chromstreben schmücken den Kühlergrill. Nach oben geschwungene LED-Scheinwerfer verleihen dem im ungarischen Esztergom gebauten Vitara ein freundliches Gesicht. Einen Kontrast bilden die senkrechten LED-Tagfahrleuchten neben den kullerrunden Nebelscheinwerfern. Was den Suzuki Vitara außerdem auszeichnet, lesen Sie im wob-Autotest.
Raumangebot: Mit 4,17 m Außenlänge ist der kompakte Vitara 13 cm kürzer als der SX4 S-Cross. Das macht sich im Innenraum bemerkbar, denn Knie- und Beinfreiheit im Fond tendieren beinahe schon in Richtung Kleinwagen. Besonders eng wird es für den mittleren Passagier. Knapp bemessen ist auch das Gepäckabteil des Vitara, in den 375 Liter passen, was schon beim Transport von fünf Getränkekisten ein Umklappen der asymmetrisch geteilten Rücksitzlehne nötig macht, um das Volumen auf 710 Liter zu erweitern. Dabei kaschiert ein doppelter Kofferraumboden eine stattliche Stufe, hilft aber nicht gegen eine etwas schräge Ladefläche.
Antrieb: Ausschließlich mit leichter Stromunterstützung ist der Vitara zu haben, dessen Leistung gegenüber dem nicht elektrifizierten Vorgänger von 140 auf 129 PS gesunken ist, ohne dass sich dies auf die Spurtzeit bis Tempo 100 auswirkt. Der Mildhybrid besteht aus einer 48-Volt-Batterie und integriertem Startergenerator, der als 14 PS/10 kW starker Elektromotor den 1,4-Liter-Verbrenner beim Beschleunigen unterstützt. Wird das Fahrzeug abgebremst, erfolgt eine Rückgewinnung von Bremsenergie, wobei die Lithium-Ionen-Batterie aufgeladen wird. Die Prozedur funktioniert auch im Schiebebetrieb, was in der Praxis so gut klappt, dass bei vorausschauender Fahrweise sogar vielfach eine zusätzliche Betätigung der Bremse unterbleiben kann.
Fahrbetrieb: Der insgesamt recht laufruhige Motor des Suzuki Vitara entwickelt im wob-Autotest schon bei niedrigen Drehzahlen genügend Zugkraft, um auch schaltfaul unterwegs zu sein. Über einen Drehregler zwischen den Vordersitzen lässt sich das Allradsystem auf vier unterschiedliche Modi einstellen und damit die Charakteristik der jeweiligen Situation anpassen. Reichlich straff ausgerichtet ist das Fahrwerk, bei dem die Ingenieure aus dem Land der aufgehenden Sonne den Komfortaspekt gerne etwas intensiver hätten berücksichtigen können. Wer mit normalem Fahrlicht unterwegs sein will, weil der Automatik-Modus des Tagfahrlichts nicht auch die Rückleuchten umfasst, muss nach jedem Fahrtende und vor jedem Neustart den Lichtschalter gesondert betätigen. Das können andere Hersteller deutlich besser.
Fazit: Der neue Suzuki Vitara 1.4 Boosterjet Hybrid Allgrip Comfort+ besitzt in der Top-Ausstattungslinie nicht nur Navigation, Audioanlage und schlüsselloses Einsteigen und Starten serienmäßig. Auch diverse elektronische Heinzelmännchen sind an Bord wie Spurhaltewarner, bei dem sich das lästige Gegenlenken abschalten lässt, Toter-Winkel-Warner, akustische und optische Einparkhilfen vorn und hinten sowie eine gestochen scharfe Bilder liefernde Rückfahrkamera. Ebenfalls sehr nützlich und hilfreich ist eine Ausparkhilfe, die bei sich hinten näherndem Querverkehr rechtzeitig Alarm schlägt.
Fakten-Check:Suzuki Vitara 1.4 Boosterjet Hybrid Allgrip Comfort+
- Motor: 4-Zylinder-Turbobenziner, 1373 ccm, 129 PS
- Antrieb: Permanenter Allrad
- Länge/Breite/Höhe: 4170/1775/1595 mm
- Gewichte: leer 1320 kg; gesamt 1770 kg
- Fahrleistungen: 0 bis 100 km/h: 10,2 sec.; Vmax: 190 km/h
- Verbrauch: NEFZ-Norm 4,9 l; wob-Test 6,58 l Liter Super/100 km (Tank 47 l)
- Preis: 30.413 Euro