wob-Autotest: Der Mazda CX-60 e-Skyactiv D 254 AWD Takumi verfügt über einen kraftvollen Sechszylinder-Diesel und ist trotzdem kein Schluckspecht
Stattliche SUV mit ordentlich Leistung unter der Haube gelten landläufig als hemmungslose Spritschlucker. Der neue Mazda CX-60 e-Skyactiv D 254 AWD Takumi hat tatsächlich richtig Muckis, ist aber trotzdem sehr sparsam unterwegs, wie sich in unserem Autotest herausstellt.
Von wob-Testpilot Thomas G. Zügner
Design: Äußerlich wirkt der Mazda mit seiner eindrucksvollen Statur wie ein aus einem Fels gefräster Brocken. In Wagenfarbe ausgeführt sind die Stoßfängeransätze vorn und hinten, die Radhausverkleidungen sowie die Seitenschweller. Nur schöne Optik ist die scheinbar vierflutige Auspuffanlage mit ihren chromfarbenen Umrandungen.
Innenraum
Gut ablesbar sind die digitalen Instrumente, auch wenn eine etwas umfangreichere Informationsvielfalt auf einen Blick schöner wäre. Immerhin ist die Bedienung über Tasten und über ein handliches Drehrad einfach, ein mit Ablenkungen verbundenes Herumtippen auf einem Berührungsbildschirm erübrigt sich.
Räumliche Enge und Platznot sind für den CX-60 Fremdworte. Da würde es nicht weiter ins Gewicht fallen, wenn der höhenverstellbare Fahrersitz in oberster Position noch ein paar Zentimeter weiter nach hinten rücken könnte. Jede Menge Gepäck findet im Kofferraum Unterschlupf. 570 Liter sind es bei normaler Konfiguration, bis zu 1726 Liter werden es, wenn die im Verhältnis 40:20:40 geteilte Rücksitzlehne umgeklappt ist.
Antrieb
Während bei vielen andern Herstellern die Dieselmotoren in der Versenkung verschwunden sind, geht Mazda den umgekehrten Weg. Ein fast 3,3 Liter großer Selbstzünder mit standesgemäßen sechs Zylindern ergänzt das Antriebsangebot. Das Triebwerk erwirtschaftet ordentliche 254 PS Leistung und wuchtet bullige 550 Nm Drehmoment auf die Kurbelwelle, und das schon kurz über Leerlauf.
Ein seidenweicher Lauf liegt dem neu entwickelten „Sechsender“ dagegen eher weniger. Vielmehr tönt er in kaltem Zustand fast wie ein Traktor, erfreut die Ohren dagegen beim kraftvollen Beschleunigen mit einem beinahe einem Achtzylinder ähnelnden Bollern. Im Normalbetrieb gibt sich das Aggregat laufruhig und zurückhaltend. In manchen Situationen war ein winziges Ruckeln spürbar, wenn der Motor nach einer Phase im sogenannten Segelbetrieb wieder seine Tätigkeit aufnahm. Etwas umständlich gestaltete sich das Einlegen des Fahrgangs und der Parkstellung der Automatik.
Fahrbetrieb
Dass bei mehr als zwei Tonnen Leergewicht der Verbrauch im vernünftigen Rahmen bleibt und bei gleichmäßiger Landstraßentour sogar nur rund 5,5 Liter auf 100 km beträgt, liegt sicherlich auch an der Mildhybrid-Auslegung des CX-60 Diesel. Ein im Gehäuse der Achtgang-Automatik platzierter Elektromotor steuert nämlich 17 PS/12,4 kW Leistung sowie 153 Nm Zugkraft bei und unterstützt den Verbrenner beim Beschleunigen. Da die Batterie beim Fahren aufgeladen wird, ist ein externes Laden überflüssig. Bei einem Testverbrauch von 6,05 Litern ergibt sich eine Reichweite von stolzen rund 960 km, so dass der Dieselfahrer nur selten die Zapfsäule ansteuern muss.
Nicht ganz verbergen kann der Japaner seine Masse im kurvenreichen Alltag. Flott umrundetes Geschlängel quittiert der CX-60 mit einer gewissen Behäbigkeit. Statt sportlicher Dynamik liegt ihm das komfortable Dahingleiten auf langen Strecken. Die Lenkung arbeitet zielgenau und direkt, nur beim Gepolter über holprige Flickenpisten sollten die Ingenieure nochmals nacharbeiten. Auf Nässe und abseits geteerter Pfade gibt sich das SUV dank des permanenten Allradabtriebs keine Blöße. Thomas G. Zügner
Technik-Check: Mazda CX-60 e-Skyactiv D 254 AWD Takumi
- Motor: 6-Zylinder-Turbodiesel, 3283 ccm, 254 PS
- Antrieb: Permanenter Allrad
- Länge/Breite/Höhe: 4745/1890/1688 mm
- Gewichte: leer 2012 kg; gesamt 2516 kg
- Fahrleistungen: 0 bis 100 km/h: 7,4 sec.; Vmax: 219 km/h
- Verbrauch: WLTP-Norm 5,3 l; wob-Test 6,05 l Liter Diesel/100 km (Tank 58 l)
- Preis: 59.950 Euro