Das Kürschnerhandwerk steht auch im Jahr 2020 für fachliches Können und Kreativität auf höchstem Niveau: Nachhaltige Pelze, Maßanfertigung, Reparatur und Umarbeitung von alten Stücken – dafür steht Matthias Dornblut, Inhaber des Fachgeschäfts Dornblut Pelze und Leder in der Semmelstraße 32 in Würzburg.
Der Zentralverband des Deutschen Kürschnerhandwerks veranstaltete jetzt in München einen Internationalen Designwettbewerb. Die Veranstaltung zeigte eindrucksvoll, wie unter den fachkundigen Händen von Kürschnern Pelz zu individuellen und nachhaltigen Kleidungsstücken und Accessoires verarbeitet wird – so wie es sich auch Matthias Dornblut auf die Fahnen geschrieben hat.
“In unserem Geschäft gibt es keine Massenware”
„In unserem Geschäft gibt es keine Massenware von sonst woher. Unsere Kreationen werden in unseren hauseigenem Atelier von einem geschulten Fachpersonal gefertigt und sind deshalb mit Sicherheit Unikate der besonderen Art”, berichet Dornblut. “Alles geschieht nach allen Regeln traditioneller Handwerkskunst. Unser Familienbetrieb hat damit bereits seit fünf Generationen große Erfahrung gemacht.”
Das Geschäftsmodell des Fachgeschäfts Dornblut Pelze und Leder ist einfach wie einleuchtend: Im Vordergrund stehen nicht nur der Verkauf, sondern auch der persönliche Kontakt und die seriöse Beratung. “Wir sind ehrlich und sagen auch mal, wenn etwas nicht geht oder nicht zu empfehlen ist. Wir wollen schließlich, dass die Kunden gerne wiederkommen.”
Dornblut steht auch für Nachhaltigkeit: “Bringen Sie zum Beispiel Ihren alten Pelzmantel vorbei! Wir fertigen daraus wieder etwas flauschiges Neues oder Nützliches wie zum Beispiel Decken, Innenfutter, Jacken, Westen, Mützen, Muffs, Plaids, aber auch Sitzwürfel oder Sitzkissen. Dank moderner Verarbeitungs-Methoden entsteht wieder eine superleichte, samtweiche Pelzstruktur.“
Wir sind ehrlich und sagen auch mal, wenn etwas nicht geht
Matthias Dornblut, Inhaber Dornblut Pelze und Leder, Semmelstraße 32
Modellwettbewerb der Kürschner: Zeitlos schöne Bekleidung
Der Modellwettbewerb in den Räumen der Modeagentur Saam an der Prinzregentenstraße in der bayerischen Landeshauptstadt bot Kürschnerbetrieben aus dem ganzen Bundesgebiet die Möglichkeit, handwerkliches Können, Kreativität und Nachhaltigkeit zu demonstrieren. Die Erstplatzierten in den einzelnen Kategorien kamen aus den Modemetropolen Hamburg, Berlin und Düsseldorf, aus Hannover und Münster, aber auch aus Städten wie Augsburg, Regensburg und Fürstenfeldbruck.
„we prefur“: Pelz aus nachhaltiger Jagd
Besondere Beachtung fand dabei die Kategorie we prefur, in der nur Pelz aus nachhaltiger Jagd verwendet werden darf und das auch nachvollziehbar sein muss. Umweltfreundliche Bekleidung ganz ohne Plastik lautet hier die Devise. Gruppensieger in dieser Kategorie wurde das Atelier CG Conrad Glock aus Augsburg mit einem trendigen Accessoire, das besonders junge Leute anspricht: Ein Tuch und Cape aus Rotfuchsseiten und dazu eine passende Tasche mit Stoff und Leder.
Platz zwei in dieser Kategorie belegte ebenfalls ein traditionsreicher bayerischer Kürschnerbetrieb: die Firma Berchtold in Fürstenfeldbruck mit einem Parka aus Iltis und Samtiltis mit abnehmbarer Kapuze sowie Strickkragen und Strickärmeln. Auf Platz drei kam die Halfmann Pelzmanufaktur in Düsseldorf mit einem Parka aus nachgedunkeltem Kohlfuchs. Als Kohlfuchs bezeichnet man eine dunkle Spielart des Rotfuchses.
Der Wettbewerb umfasste noch vier weitere Kategorien: Im Bereich Herrenmode belegte die Firma Berchtold Pelze Platz eins, bei Damenmode die Pelzmanufaktur Halfmann, im Bereich Refur/Vintage, also wiederaufbereitetes Material das Atelier Ulf Heinrich in Hamburg und in der Kategorie „Verrücktes“, also hippige Mode für junge Leute, das Atelier Hoppe aus Berlin.
Trendige und langlebige Mode
Der Wettbewerb zeigte eindrucksvoll, wie vielseitig und kreativ das deutsche Kürschnerhandwerk ist. Es demonstrierte, wie man aus natürlichen Materialien trendige und langlebige Mode herstellen kann, die im Einklang mit der Forderung nach Umwelt- und Ressourcenschonung steht. Nachhaltige Pelze, Maßanfertigung Reparatur, eben all die Tugenden des ehrlichen Handwerks, liegen im Trend – so wie bei Dornblut in Würzburg.
Inzwischen unterstützt auch die Bundesregierung das Bestreben der Kürschner, Pelzmode zu kreieren, bei der die Kunden die Herkunft nachvollziehen können. „In den vergangenen Jahren ist auch das modische Niveau der eingesandten Modelle kontinuierlich gestiegen“, freute sich am Rande der Veranstaltung in München der Präsident des Zentralverbandes des Deutschen Kürschnerhandwerks, Egon Samabor aus Regensburg.