Zwischen Weihnachtsmarkt und Frühjahrsvolksfest: Schausteller treffen sich in Würzburg

Fahnenumzug zur Landesdelegiertenkonferenz der Schausteller und Marktkaufleute.

Landesdelegiertenkonferenz in Würzburg – Schausteller ehren die Stadt


Der Weihnachtsmarkt ist erst seit wenigen Wochen vorbei, die Vorbereitungen für das Frühjahrsvolksfest laufen bereits auf vollen Touren – die Zeit dazwischen im Januar hat der Bayerische Landesverband der Marktkaufleute (BLV) und Schausteller genutzt, um die Stadt Würzburg auszuzeichnen. Im Rahmen der Landesdelegiertenkonferenz wurde Oberbürgermeister Christian Schuchardt und dem städtischen Team um Kommunalreferent Wolfgang Kleiner der Ehrenpreis 2020 für gelebte bayerische Markt- und Volksfestkultur überreicht.
„Das Würzburger Kilianifest lockt jedes Jahr Tausende von Besuchern in die Mainmetropole“, sagt Verbandspräsident Wenzel Bradac bei der Verleihung im CCW. Die Marktkaufleute und Schausteller sorgen beim Kilianifest für das richtige Lokalkolorit und die richtige Volksfestatmosphäre.

Ehrenpreis
Von links: Johann Obermeier, Schausteller Heiner Distel, Kommunalreferent Wolfgang Kleiner, Kilianiorganisator Dr. Uwe Zimmermann, Oberbürgermeister Christian Schuchardt, Schausteller Heiner Distel junior, Wolfgang Treziak, stellvertretender Vorsitzender der BLV-Ortsgruppe Würzburg und Petra Sämmer, Vorsitzende der BLV-Ortsgruppe Würzburg mit dem Ehrenpreis. Foto Christian Weiß

Zahl der Schausteller sinkt rapide

„Kirchweihen und Volksfeste sind aus unserem kulturellen Leben nicht wegzudenken“, so Bradac. Und da die Zahl der Schausteller rapide sinke, brauche es Kommunen, die Schausteller fördern. Die Stadt Würzburg sei eine Kommune, die Schausteller fördere – unter anderem, weil Würzburg auf heimische Betriebe setzt und das Prädikat „bekannt und bewährt“ bei der Vergabe von Standplätzen an Schausteller bei Volksfesten berücksichtige. „Dies ist gelebte bayerische Volksfestkultur“, betonte Bradac dankbar bei der Preisverleihung.
„Ihre Arbeit, die Sie trotz aller Schwierigkeiten meistern und mit Herzmühe machen, das nötigt mir Respekt ab“, erklärt Oberbürgermeister Schuchardt, der für die Stadt Würzburg den Preis entgegennahm. Das Verhältnis zwischen Schaustellern und Marktkaufleuten mit der Stadt Würzburg sei von Zuverlässigkeit und Partnerschaft geprägt. Gleichzeitig danke Schuchardt dem städtischen Team um Kommunalreferenten Wolfgang Kleiner und Fachbereichsleiter Dr. Uwe Zimmermann für ihr Engagement bei der Organisation und Ausrichtung der Volksfeste und Messen in Würzburg, die jedes Jahr ein besonderes Highlight seien.

Messen und Volksfeste mit großer Tradition

Würzburg ist eine Stadt, in der die Messen und Volksfeste eine große Tradition haben. Der Jahreslauf beginnt mit der Frühjahrs-Verkaufsmesse auf dem Marktplatz, die erstmals im Jahr 1328 urkundlich erwähnt wurde. Parallel dazu findet das Frühjahrs-Volksfest auf dem Festplatz Talavera statt, das regelmäßig die bayerische Volksfestsaison eröffnet.

Im Sommer folgt dann die Kiliani-Verkaufsmesse, deren Ursprünge schon auf das Jahr 1030 zurückreichen. Aus dieser sehr alten Messetradition heraus wurde im Jahr 1846 das eigenständige Volksfest Kiliani abgeleitet, das zeitgleich zur Messe stattfindet. Und im Herbst findet seit dem Jahr 1227 eine Allerheiligenmesse auf dem Marktplatz statt.

Abgerundet wird dieser Jahreslauf mit dem „Würzburger Weihnachtsmarkt“, der noch immer als klassische Verkaufsmesse betrieben wird und etwa auf das Jahr 1800 zurückgeht.

Würzburg hat damit eine sehr lange und große Messe-, Markt- und Volksfesttradition, die im Zusammenspiel zwischen der Stadt Würzburg als Veranstalter und den Marktkaufleuten und Schaustellern heute bestens gepflegt und weiterentwickelt wird. Der Ehrenpreis für gelebte bayerische Markt- und Volksfestkultur, der in diesem Jahr an Würzburg ging, wurde 2019 geschaffen und im ersten Jahr der Stadt München für die Verdienste um das Münchner Oktoberfest verliehen.

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