Schnuppertag des Landrats bei den Senioreneinrichtungen des Landkreises Würzburg: Landrat Thomas Eberth erlebt einen Tag den Pflegeberuf hautnah
Mit den Worten „Guten Morgen, ich bin der neue Praktikant“ stellte sich Landrat Thomas Eberth den Bewohnerinnen und Bewohnern des Haus Franziskus in Ochsenfurt, das zu den Senioreneinrichtungen des Landkreises Würzburg gGmbH gehört, vor.
Diese staunten nicht schlecht über den Praktikanten, enttarnten sie ihn doch recht schnell. Für einen Tag schlüpfte Eberth in die Rolle einer Pflegehilfskraft. Er begann seine Schicht am Morgen um sieben Uhr und konnte gleich erleben, wie zeitig das Aufstehen und das Richten des Frühstücks vonstattengeht – mit allen pflegerischen Tätigkeiten. Auch bekam er Einblicke in die Arbeit der Pflegedienstleiterin Ute Krone und in die Betreuung der Bewohnerinnen und Bewohner.
„Schonungsloser Einblick in die Arbeit“
„Ich danke den Kolleginnen und Kollegen für den schonungslosen Einblick in die Arbeit der Pflegekräfte“, betonte der Landrat nach einem intensiven Vormittag. „Die Bewohner beim Aufstehen, Waschen, Toilettengang, Anziehen, Gespräche führen, Frühstück vorbereiten und einnehmen, Zeitung lesen und dem täglichen Ablauf zu begleiten, war anstrengend, herausfordernd und eine persönliche Erfahrung, die bereichert“, so Eberth.
Mit dieser Aktion wollte Eberth selbst erfahren, welche Herausforderungen dieser Beruf mit sich bringt. Und wie zukünftig die demografische Entwicklung die Pflege noch weiter fordern wird. Er zollte allen Pflegekräften und all denen, die sich um Seniorinnen und Senioren im hohen Alter kümmern, größten Respekt. „Ich habe auf jeden Fall meinen Horizont erweitert, danke für das Engagement und diese Leistung!“
Gerade auch die Gespräche mit den Seniorinnen und Senioren, deren Enkel Eberth teils kennt, waren bereichernd. Auch ein Klagen über den Regen, das vermeintlich versalzene Essen oder den Gesundheitszustand mit einigen lieben Worten zu überspielen verlangt viel ab. „Zuneigung, die Menschen beim Namen ansprechen und manche Beschwerde überhören. Das macht unseren Beruf bei all den schwierigen Situationen aus“, bekräftigte die Pflegeanleiterin Jana Steinhöfer
Respekt für alle, die in der Pflege arbeiten
Nach dem Mittagessen ging es dann weiter in das Seniorenzentrum Estenfeld. Hier stand ein themenorientiertes Gedächtnistraining zu „Reisen und Urlaub“ und eine Kaffeerunde zum regen Austausch mit den Bewohnerinnen und Bewohnern auf dem Programm. „Diese Gespräche und Geschichten über Urlaub waren einfach, im Vergleich zum Vormittag“, zeigte sich der Landrat erleichtert.
Pflegedienstleiterin Andrea Wolf hob am Ende des Praktikantentages hervor, wie wichtig ein kurzer Draht zu den Angehörigen sei. Denn schließlich wollen wir alle alt werden, aber nicht alt sein. Und in der letzten Phase des Lebens müsse eine menschenwürdige Pflege möglich sein.
Sichtlich erschöpft, aber um viele Erfahrungen reicher, scherzte Landrat Eberth: „Ich werde nie mehr über meinen anstrengenden Beruf grübeln. Nochmal allen Respekt den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der verschiedenen Pflegeberufe.“