Kardinal-Faulhaber-Platz in Würzburg heißt jetzt Theaterplatz – langes Warten auf Theatersanierung und die Straßenbahnlinie 6
Der ehemalige Kardinal-Faulhaber-Platz in Würzburg hat einen neuen Namen: Er heißt jetzt Theaterplatz. Oberbürgermeister Christian Schuchardt enthüllte das neue Straßennamenschild im Beisein zahlreicher Gäste.
„Die Umbenennung des Kardinal-Faulhaber-Platzes in Theaterplatz markiert einen bewussten Umgang mit unserer Vergangenheit und ist das Ergebnis eines demokratischen Prozesses“, so Schuchardt. „Ich bin froh, dass wir nach längerem Diskurs im Stadtrat zu einer gemeinsamen Entscheidung gefunden haben.“
Der bisherige Name „Kardinal-Faulhaber-Platz” geht auf einen Kardinal aus Unterfranken zurück, dem Forscher ein zwiespältiges Verhältnis zum Nationalsozialismus attestieren. Der langjährige Münchner Kardinal Michael von Faulhaber (1869-1952) erhielt in Würzburg seine theologische Ausbildung. Seine Haltung zu Adolf Hitler und der NS-Bewegung wird von vielen Forschern als „zwiespältig” beschrieben.
Der neue Name Theaterplatz sei auch eine Hommage an die kulturelle Bedeutung sowie die prägende Architektur dieses Ortes: „Gegenüber erhebt sich das imposante, neue Gebäude des Mainfranken Theaters, das als Staatstheater ein noch wichtigerer Anziehungspunkt für Kulturinteressierte aus Nah und Fern sein wird. Der Theaterplatz kann sich so zu einem lebendigen Raum entwickeln. Einem Treffpunkt, an dem sich Menschen begegnen und austauschen können. Einer Piazza, die im Alltag von zahlreichen Menschen passiert wird“, blickt der Oberbürgermeister in die Zukunft. Weit in die Zukunft, denn laut aktueller Schätzung der Stadt kann die Sanierung des Theaters 2029 abgeschlossen werden – frühestens.
Nach dem Bau der neuen Straßenbahnlinie – ebenfalls ein (ewiges?) Zukunftsprojekt – soll der Theaterplatz „gemäß den Ergebnissen mehrerer Workshops und eines städtebaulichen Wettbewerbs“ zu einer grünen Oase gestaltet werden.