Was die Hätzfelder Bücherei so besonders macht

Beim Einzug vor 50 Jahren: Hildegard Poschet, Norbert Herrmann und Dr. Claudia Strobel. Foto Stadt Würzburg

Die Stadtteilbücherei Heidingsfeld feiert am Samstag, 23. Juli ihr 50. Jubiläum

Fünfzig Jahre Stadtteilbücherei in Heidingsfeld – ein guter Grund zu feiern. Am Samstag, 23. Juli, wird in Heidingsfeld diese Erfolgsgeschichte gefeiert, Rückblick gehalten und gleichzeitig ein Blick auf die Pläne für die Weiterentwicklung geworfen.

Die Heidingsfelder Bücherei am Rathausplatz war die erste Stadtteilbücherei, die die Stadtbücherei Würzburg am 2. Juni 1972 nach jahrelangen kommunalpolitischen Diskussionen und einem Bürgerbegehren mit Unterschriftenlisten eröffnen konnte. Der Heidingsfelder Benutzerbeirat, ursprünglich als Initiativkreis gegründet, um die Notwendigkeit eines kulturellen Stadtteilzentrums in Heidingsfeld zum Ausdruck zu bringen legte gemeinsam mit den Gründungsmitgliedern und vielen Befürwortern der Bücherei bei der räumlichen Gestaltung eigens Hand an. Gemeinsam haben sie den ersten Grundstein für diese wichtige Bildungs- und Kultureinrichtung im Stadtteil geschaffen.

Bücherspenden, Zement und Nägel

Mit gut erhaltenen Spenden aus dem eigenen Bücherregal oder eigens dafür erworbenen Büchern sorgten die Heidingsfelder Bürgerinnen und Bürger auch für den ersten Grundbestand an Medien. Dabei sollte es aber nicht bleiben: Vom Sack Zement bis zur Kiste mit Nägeln oder Mobiliar wurde alles zusammengetragen, was auf dem Bau oder zur Einrichtung benötigt wurde. Nicht zu vergessen sind schließlich die unzähligen Stunden ehrenamtlicher Arbeit, die die Heidingsfelder Bürgerinnen und Bürger geleistet haben, damit aus ihrer Idee, eine Bücherei in ihrem Stadtbezirk, Realität werden konnte.

Auch nach der Eröffnung hat sich der Benutzerbeirat für die Belange der Stadtbücherei eingesetzt. Zahlreiche Veranstaltungen wurden organisiert, von deren Erlös neue Medien gekauft werden konnten. Namhafte Künstler wie Robert Gernhardt, Frederic Vahle, Dieter Hildebrandt oder die Biermösl Blosn waren in den ersten Jahren zu Gast in Heidingsfeld. 

Neben dem Profil einer Familienbibliothek steht die Leseförderung und Förderung der Medienkompetenz im Fokus. Kinder im Kindergarten- und Grundschulalter erhalten den „Leseausweis für Leseanfänger“. Drittklässler können am Schreibwettbewerb „Flip – der Bär“ teilnehmen. Für Schulen gibt es Bücherkisten und Führungen und einmal im Jahr ein eigenes Programm mit Lesungen und Aktionen im Rahmen der Kinder- und Jugendbuchwochen.

Darüber hinaus gestaltet das kleine Heidingsfelder Büchereiteam regelmäßig ein vielfältiges Veranstaltungsprogramm in Zusammenarbeit mit dem Stadtteilladen und der Hätzfelder Bücherstube. Von Lesungen über Spieleabende bis hin zu dem beliebten Bücherflohmarkt werden Menschen aller Altersstufen angesprochen.

Was ist neu in der Stadtteilbücherei Heidingsfeld?

Medienvielfalt und auch die Nutzung der Medien haben sich grundlegend verändert. So wurde das Ratgebersortiment durch neue Themen wie zum Beispiel Klima und Nachhaltigkeit, Familienalltag, Psychologie oder Finanzen erweitert. Neben den klassischen Brettspielen können Konsolenspiele für die Nintendo Switch kostenlos ausgeliehen werden. Für die Kleinen gibt es Hörspiele in Form der beliebten Tonie-Figuren. Der Büchertransport zwischen den einzelnen Standorten wird klimaneutral von Radboten übernommen. Und seit Neuestem erhalten die Kunden bei Bedarf eine kostenfreie Stofftasche für die Ausleihe ihrer Medien, die sie auch wieder zurückbringen dürfen.

Die Stadtbücherei ist dabei, ihre Standorte neu aufzustellen: Das Konzept des „dritten Ortes“ und der Open Library in der Stadtteilbücherei Hubland ist Vorbild für die Weiterentwicklung. Bibliotheken entwickeln sich von der reinen Ausleihstation hin zu konsumfreien Orten der Begegnung. So will die Stadtbücherei im Städtle auch eng mit dem Quartiersmanagement zusammenarbeiten. Entstehen soll im alten Rathaus als Pilotprojekt ein gemeinsamer Dritter Ort als Stadtteilzentrum für die Heidingsfelder.

Bevor aus dieser Idee Realität wird, ist zunächst der Zeitpunkt gekommen, die 50jährige erfolgreiche Büchereiarbeit am 23. Juli gebührend zu feiern. Die Stadtteilbücherei öffnet ihre Türen an ihrem Aktionstag von 10 bis 15 Uhr. Den Leseausweis gibt es als „Geburtstagsgeschenk“ zum halben Preis – für Neukunden und bei der Verlängerung bereits bestehender Ausweise.

Samstag, 10 bis 15 Uhr: Die Stadtteilbücherei feiert

  • Ausstellung „50 Jahre Stadtteilbücherei“
  • Bücherflohmarkt, Büchertaschen bemalen, Glücksrad und Infostand „Stadtteilladen Heidingsfeld“
  • ab 12 Uhr Jonglieren lernen   

Für weitere Informationen steht das Team der Stadtteilbücherei Heidingsfeld zu den gewohnten Öffnungszeiten Montag, Mittwoch und Freitag von 14 bis 18 Uhr unter Tel. (0931) 65 26 2 gerne zur Verfügung. Mehr Info und Kontakt: klick hier.

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