Warum es dem Schwarzkiefer-Wald bei Leinach so schlecht geht

Der Schwarzkiefernwald in Leinach leidet unter Pilz und Trockenheit. Foto Heiko Becker/HMB Media/ Heiko Becker

Schluss mit Mittelmeergefühl? Schwarzkiefer-Wald bei Leinach und Erlabrunn leidet unter Pilzen und Trockenheit

Durch die Trockenheit der vergangenen Jahre sind in Bayerns größtem Schwarzkiefer-Wald bei Leinach drei Viertel der Bäume beschädigt oder gar abgestorben. Grund ist ein Pilz, der den Schwarzkiefern besonders bei Trockenheit zusetzt, heißt es von der Bayerischen Landesanstalt für Wald und Forstwirtschaft (LWF). „Die Situation versetzt mich in größte Sorge“, sagt der zuständige Förster Wolfgang Fricker. Die Auswirkungen des Klimawandels auf den Wald seien drastisch und viel schneller als je gedacht.

Dass die Schwarzkiefer so leidet, überrascht laut LWF. Denn die Baumart ist hauptsächlich im Mittelmeerraum beheimatet. Daher gilt sie eigentlich als Hoffnungsträger für hiesige Wälder, in denen viele heimische Baumarten mit dem Klimawandel nicht gut zurechtkommen.

Der 250 Hektar große Wald in der Nähe von Würzburg wurde um 1880 von Menschenhand angepflanzt. Er ist eine der größten zusammenhängenden Schwarzkieferflächen in Deutschland. Jetzt muss er sich verändern und laut Förster Fricker zu einem Mischwald werden. Versuche, Laubbäume zu pflanzen, seien aber bisher oft nicht erfolgreich gewesen. Außerdem gefällt nicht jedem Bürger der zuständigen Gemeinden Leinach und Erlabrunn (beide Landkreis Würzburg) die Idee, verstärkt Laubbäume anzusiedeln. Denn der Wald verströmt mit seinem weichem Nadelboden und dem Geruch eine mediterrane Atmosphäre, die viele behalten möchten.

Schwarzkiefer ist nicht gleich Schwarzkiefer

Für diesen Wunsch gibt es nun neue Hoffnung. Denn Schwarzkiefer ist nicht gleich Schwarzkiefer. Baumexperten haben herausgefunden, dass die sogenannte Kalabrische Schwarzkiefer und die Korsische Schwarzkiefer besser gegen den Klimawandel gewappnet sind als die hierzulande vor allem verbreitete Österreichische Schwarzkiefer.

In Unterfranken werden daher nun Tausende Korsische und Kalabrische Schwarzkiefern gepflanzt. Wie gut sich die neuen Unterarten bewähren, ist auch für andere Regionen interessant, in denen heimische Bäume mit alternativen Arten gemischt werden, um klimaresistenter zu sein. (dpa/lby)

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