Region Würzburg haut rein: fast 10.000 Tonnen Süßkram vernascht!

Süßwaren liegen in der Pandemie im Trend. Bild von Nika Akin auf Pixabay

Branche mit hohen Umsätzen: Pandemie lässt Appetit auf Süßwaren in Würzburg steigen

Hunger auf Schokolade & Co. in der Pandemie gestiegen: In Stadt und Landkreis Würzburg zusammengerechnet wurden im vergangenen Jahr rein rechnerisch rund 9.700 Tonnen Süßwaren gegessen – davon allein 2.700 Tonnen Schokoladenwaren, 1.610 Tonnen Knabberartikel und 1.240 Tonnen Speiseeis. Diese Zahlen hat die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) anhand von Angaben des Bundesverbandes der Deutschen Süßwarenindustrie ermittelt (Stand: März 2021). Demnach stieg der Verbrauch süßer und salziger Snacks im vergangenen Jahr um 2,6 Prozent auf durchschnittlich 33,4 Kilo pro Kopf. Laut Statistischem Bundesamt setzte die deutsche Süßwarenindustrie 2020 rund acht Prozent mehr um als noch im Jahr zuvor.

Gewerkschaft fordert Lohn-Plus für Beschäftigte

„Vom Eis, das zuhause gegessen wird, wenn die Eisdiele zu hat, über das Stück Schokolade als Nervennahrung im Homeoffice bis hin zu den Chips vorm heimischen Fernseher – in der Pandemie greifen viele Menschen verstärkt zu Süßwaren“, sagt Ibo Ocak, Geschäftsführer der NGG-Region Unterfranken.

Die steigende Nachfrage nach Süßwaren gerade im Lebensmitteleinzelhandel führe auch in Würzburg zu wachsenden Umsätzen bei den Herstellern. An denen wollen nun auch die Beschäftigten der Branche beteiligt werden. In der laufenden Tarifrunde für die bayerische Süßwarenindustrie fordert die Gewerkschaft ein Einkommensplus von fünf Prozent, mindestens jedoch 150 Euro mehr pro Monat. Azubis sollen in allen Ausbildungsjahren 100 Euro im Monat zusätzlich bekommen. Mit bayernweiten betrieblichen Aktionen und Warnstreiks ab dieser Woche will die Gewerkschaft NGG den Druck auf die Arbeitgeber erhöhen.

„Von einer Krise kann in der Branche, anders als in anderen Wirtschaftszweigen, keine Rede sein“, betont Ocak. Zwar habe es im Zuge weltweiter Lockdowns leichte Rückgänge beim Exportgeschäft gegeben. Aber „unterm Strich“ stünden die Firmen wirtschaftlich gut da. Nach Unternehmensangaben gab es im vergangenen Jahr die stärksten Zuwächse im Bereich der Knabberartikel (Salzstangen, Chips, gewürzte Erdnüsse usw.). 2020 stieg hier der Pro-Kopf-Verbrauch um 8,4 Prozent auf 5,6 Kilo.

Schleckereien aus dem Freistaat

In Bayern arbeiten rund 5.000 Menschen in der Süßwarenindustrie. Zu den Unternehmen zählen Brandt-Schokoladen (Landshut), die Schoko-Produzenten Piasten (Forchheim) und Frankonia (Würzburg), der Eishersteller Froneri Schöller, die Lebkuchen-Marken Schmidt und Wolff (alle Nürnberg), Lebkuchen Weiss (Neu-Ulm) sowie der Snack-Spezialist Lorenz und die Fruchtgummi-Marke Trolli (beide Landkreis Schwandorf).

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert