Als ein ehemaliger Mitarbeiter der RAN-Station Heidingsfeld jung verstirbt, steht das Unternehmen der geschockten Familie zur Seite
Soziales Engagement ist Jürgen Schroeter, Leiter der RAN-Station Heidingsfeld in der Stuttgarter Straße, schon immer wichtig. Vor wenigen Monaten stellt ihm ein Vertreter der Unternehmensgruppe Südramol, zu der auch die RAN-Tankstellen gehören, ein besonderes Projekt vor: In einem firmeninternen Fonds wird Geld gesammelt – und dieses Geld kommt Südramol-Mitarbeitern zugute, wenn es ihnen einmal schlecht geht. Schroeter ist schnell überzeugt: „Davor haben wir die s.Oliver Baskets als Sponsor unterstützt. Jetzt bündeln wir unser Engagement in unserem eigenen sozialen Netz.“ Eine tolle Idee – doch dann müssen Schroeter und seine Arbeitskollegen viel früher auf das Geld zurückgreifen, als sie es sich gewünscht hätten.
Niyan K. (voller Name der Redaktion bekannt), geboren 1998, hat seine zweijährige Ausbildung bei RAN in Heidingsfeld absolviert. Er ist fleißig und beliebt; nach der Ausbildung hätte RAN ihn gerne übernommen. Doch dann bekommt der junge Mann von seinem Arzt eine furchtbare Diagnose: Er hat Krebs. Niyan ist da Anfang 20. Die Krankheit ist aggressiv, ihm bleibt nur noch kurze Zeit. In der Palliativstation äußert er einen letzten Wunsch: Seine Beerdigung möge bitte keine allzu traurige Veranstaltung werden; vielmehr solle man sich an schöne Zeiten erinnern und fröhlich sein. Wie stark muss der junger Mann, dessen Leben gerade erst beginnen sollte, da gewesen sein.
Der letzte Wunsch geht in Erfüllung
Seine ehemaligen Kollegen, besonders aber seine Familie, stehen zu diesem Zeitpunkt komplett unter Schock. Seine Mutter, eine alleinerziehende Frau, und auch sein jüngerer Bruder sind schwer getroffen. Zum Verlust des Sohnes und Bruders kommt zu allem Übel auch noch ein finanzielles Problem: Die Familie hat nur wenig Geld, denn die Mutter, eine Erzieherin, hat zuletzt ihre Arbeitszeit auf die Hälfte reduziert, um ihren Sohn zu pflegen. Eine würdevolle Bestattung ist teuer. Da springt die RAN-Familie mit dem vor kurzem erst gegründeten Sozial-Fonds ein. Das Unternehmen kommt für die Kosten der Beerdigung auf.
Niyan ist im engen Kreis seiner Familie und Freunde beigesetzt worden. Auch sein letzter Wunsch ist – soweit so etwas eben möglich ist – in Erfüllung gegangen. „Ich bin froh, dass wir seiner Familie helfen konnten“, sagt Jürgen Schroeter. So schnell, so hart, so nahe hätte das Schicksal aber nicht zuschlagen müssen. „Wir sind alle immer noch erschüttert.“
Inzwischen konnte die RAN-Familie einem weiteren Mitglied helfen: Das Kind einer Angestellten ist schwer erkrankt. Jetzt wünschen sich alle ein Happy End.