wob-Fahrbericht: Der Hyundai i20 ist erstmals auch mit Mildhybrid-Antrieben zu haben
Die dritte Generation des Hyundai i20 stellt so etwas wie einen Quantensprung dar: Der Kleinwagen ist erstmals auch mit moderner Mildhybrid-Technologie zu haben.
von wob-Testpilot Thomas G. Zügner
Dabei kommen unter anderem eine 48-Volt-Batterie und ein elektrischer Startergenerator zum Einsatz. Dieser greift dem Motor bei kraftvoller Beschleunigung mit bis zu 16 PS und 55 Nm zusätzlicher Zugkraft unter die Arme. Bei nur moderater Tempoerhöhung wird der Verbrenner aus einer unter dem Kofferraumboden platzierten Batterie entlastet.
In Verbindung mit Handschaltung ist zudem bei den neuen Mildhybriden zusätzlich ein Sechsganggetriebe mit der Bezeichnung intelligent Manual Transmission (iMT) an Bord, das über eine elektronisch geregelte Kupplung verfügt. Diese kann in bestimmten Situationen beim Dahinrollen den Motor ausschalten, so dass der i20 in eine Art Segelfunktion übergeht. Der Gang selbst bleibt aber eingelegt und ist bei Bedarf sofort wieder einsatzbereit. Allerdings funktioniert dies alles nur, wenn der Fahrer den Modus Eco aktiviert hat. Zur Verfügung stehen nämlich auch die Einstellungen Comfort und Sport, was sich zwar nicht extrem, aber doch spürbar auf Gasannahme und Lenkung auswirkt.
Als erstes Modell der Marke zeigt der i20 die neue Designsprache von Hyundai. Bei fast unveränderter Länge wurde der fünftürige Kleinwagen um 3 cm breiter und um 2,4 cm niedriger. Damit ist es Chefdesigner Thomas Bürkle gelungen, den optischen Auftritt deutlich sportlicher und dynamischer zu gestalten. Die Scheinwerfer sind in den schwarzen Kühlergrill integriert, der senkrecht im Fahrtwind steht. Die Rücklichter werden durch ein Leuchtenband elegant verbunden.
Der Innenraum ist übersichtlich gestaltet. Vorzüglich und intuitiv erfolgt die Bedienung mit logischen und gut gekennzeichneten Tasten und Schaltern. Erfreulicherweise haben sich die koreanischen Ingenieure auf den vielfach zu findenden „Berührungsbildschirm-Wahn“ nicht eingelassen.
Für einen Kleinwagen recht luftig ausgefallen ist das Platzangebot im Fond. Der Kofferraum fasst zwischen 352 und 1165 Liter, reduziert sich allerdings bei den 48-Volt-Hybriden auf 262 bis 1075 Liter. Ist der verstellbare Laderaumboden in oberer Position, entsteht nach Umklappen der asymmetrisch geteilten Rücksitzlehne eine fast ebene Fläche.
Erstaunlich kultivierter Dreizylinder
Einziger Vierzylinder in der Motorenpalette des neuen Hyundai i20 ist der aus dem Vorgänger bekannte 1,2-Liter, der 84 PS generiert. In der niedrigsten Ausstattungslinie Pure stellt diese Version mit 16.074,29 Euro den Einstieg in die i20-Welt dar. Ebenfalls bekannt ist der Dreizylinder 1.0 T-GDI mit 100 PS. Ihn gibt es neu für fast 1.000 Euro Mehrpreis auch mit 48-Volt-Hybridsytem und iMT. Bei einer ersten Testrunde erwies sich der erstaunlich kultivierte Dreizylinder als völlig ausreichende Motorisierung. Laut Norm begnügt sich das Aggregat mit 4,4 Litern Super auf 100 Kilometer. Der Bordcomputer errechnete bei einer zügigen Überlandfahrt einen Verbrauch von 6,6 Liter. Ausschließlich als Mildhybrid steht die Topmotorisierung 1.0 T-GDI mit 120 PS zur Verfügung.
Nicht generell serienmäßig, aber immerhin erhältlich: Der neue Hyundai i20 wartet mit einer Vielzahl an elektronischen Heinzelmännchen auf, die im Kleinwagensegment nicht unbedingt alltäglich sind. Eine intelligente Geschwindigkeitskontrolle kann Tempolimits erkennen und den Speed reduzieren. Beim Rückwärtsfahren alarmiert ein Querverkehrswarner vor anderen Verkehrsteilnehmern. Selbsttätiges Fernlicht erleichtert Nachtfahrten, ein Totwinkelwarner meldet vor einem Spurwechsel von hinten sich nähernden Verkehr. Thomas G. Zügner
Hyundai i20
- Motoren: Benziner: 1,2-Liter mit 84 PS, 1,0-Liter mit 100 und 120 PS
- Antrieb: Vorderrad
- Länge/Breite/Höhe: 4040/1775/1450 mm
- Fahrleistungen (1.0 T-GDI 48V mit 100 PS): 0 bis 100 km/h: 10,4 sec.; Vmax: 188 km/h
- NEFZ-Normverbrauch (1.0 T-GDI 48V mit 100 PS): 4,4 Liter Super/100 km
- Preise: ab 13.637,31 Euro