wob-Autotest: Der neue Mitsubishi ASX 1.3 Mildhybrid Automatik Intro Edition ist „multikulti“
Nach elf Jahren Bauzeit war der ASX von Mitsubishi eigentlich bereits von der Bildfläche verschwunden. Doch dann kam die Rolle rückwärts. Unser Autoexperte Thomas G. Zügner hat dem Mitsubishi ASX im wob-Autotest gründlich unter die Haube geschaut.
von wob-Testpilot Thomas G. Zügner
Design: Es gibt nun doch eine zweite Generation. Der neue Mitsubishi ASX 1.3 Mildhybrid Automatik Intro Edition ist aber in Wahrheit kein waschechter Japaner, sondern vielmehr ein weitestgehend eineiiger Zwilling des Renault Captur. Gemeinsam mit dem Franzosen rollt er im spanischen Valladolid vom Band. Ein breiter Kühlergrill mit Chromeinlagen, eine hohe Gürtellinie sowie eine Chromleiste unter den Türen sorgen für einen eleganten Auftritt des kompakten Crossover. Eine muskulös wirkende Motorhaube, Lufteinlässe vor den Radhäusern, markante Schultern, dazu schwarz glänzende Stoßfänger-Blenden und Unterfahrschutz vorne wie hinten bringen einen eher etwas rustikalen Stil ins Spiel.
Innenraum: Dekorelemente in Klavierlack-Optik und chromfarbene Akzente werten das Interieur auf. Das Lederlenkrad mit seinem dicken Kranz liegt gut in der Hand und lässt sich bei Bedarf beheizen. Dem Geist der Zeit entsprechend sind die Anzeigeinstrumente digital ausgeführt. Ihre Darstellung ist informativ gestaltet und gut ablesbar. Ein besonderes Lob gebührt den Ingenieuren für die hervorragende Bedienung. Sie folgten nämlich nicht wie die Lemminge dem derzeitigen zweifelhaften Trend, fast alle Einstellungen über den Berührungsbildschirm vornehmen zu müssen. Die wichtigsten Justierungen von der Temperatureinstellung bis zum Nullen des Bordcomputers erfolgen intuitiv mittels Drehregler und Tasten.
Mit ausreichender Knie- und Beinfreiheit sind den Fondpassagieren durchaus lange Strecken zumutbar. Allerdings sollten maximal zwei Personen die Rücksitzbank bevölkern, denn der Mittelplatz ist sehr schmal und etwas unbequem. Eine praktische Besonderheit stellt die um rund 16 cm verschiebbare Fondbank dar.
Antrieb: Teilelektrisch, aber ohne Stromanschluss und damit ohne je nach Standpunkt lästiges oder zeitraubendes Laden, wird der 1,3-Liter-Turbobenziner unterstützt. Der erstaunlich quicklebendige, unter Last gelegentlich etwas gequält tönende Vierzylinder mit Direkteinspritzung leistet in Verbindung mit einem siebenstufigen Direktschaltgetriebe 158 PS, während das Aggregat mit sechs manuellen Gängen mit 140 PS vorlieb nehmen muss. Der Zwölf-Volt-Mildhybrid gewinnt beim Bremsen und Verzögern Energie zurück. Auf diese Weise wird der Verbrenner beim Beschleunigen unterstützt. Mitsubishi verspricht gegenüber einem reinen Benziner ohne Hybrid eine Verbrauchseinsparung von rund acht Prozent, was einem knappen halben Liter auf 100 km entspricht.
Fahrbetrieb: Eine Fahrprofilauswahl ermöglicht es, verschiedene Charaktereigenschaften ein wenig anzupassen. Das Doppelkupplungsgetriebe harmoniert mit dem Antriebspaket. Dagegen packt die elektronische Parkbremse etwas hart zu, was beim Anfahren das Fahrgefühl irritiert. Leichtgängig und zielgenau arbeitet die Lenkung. Das Fahrwerk lässt sich auch von ruppigen Polterstrecken nicht übermäßig aus dem Gleichgewicht bringen und bietet ordentlichen Federungskomfort. Der ASX liegt im Kurvenslalom sicher auf der Straße. Lediglich beim kraftvollen Anfahren auf feuchter Piste scharren die Antriebsräder des Fronttrieblers hilflos über den Asphalt und erinnern wehmütig an den wahlweise auch mit Allrad erhältlichen ASX der ersten Generation. Thomas G. Zügner
Mitsubishi ASX 1.3 Mildhybrid Automatik Intro Edition
- Motor: 4-Zylinder-Turbobenziner, 1333 ccm, 158 PS
- Antrieb: Vorderrad
- Länge/Breite/Höhe: 4227/1797/1585 mm
- Gewichte: leer 1382 kg; gesamt 1834 kg
- Fahrleistungen: 0 bis 100 km/h: 8,5 sec.; Vmax: 204 km/h
- Verbrauch: WLTP-Norm 5,9 l; wob-Test 6,30 l Liter Super/100 km (Tank 48 l)
- Preis: 33.890 Euro