Kraftanstrengung für mehr Sparsamkeit: Der neue Kia Stonic 1.0 T-GDI 120 48V iMT GT Line kann sogar „segeln“
von wob-Testpilot Thomas G. Zügner (für mehr Auto-Tests hier klicken!)
Mit allen möglichen Tricks versuchen die Hersteller, ihre Fahrzeuge fast schon tröpfchenweise sparsamer zu machen. Beim neuen Kia Stonic 1.0 T-GDI 120 48V iMT GT Line haben die Koreaner erstmals für ihre Marke Mildhybrid-Technologie mit einem Benzinmotor kombiniert.
Design: Insgesamt sympathisch ist der optische Auftritt des Kia Stonic. Neu ist das Ausstattungsniveau GT Line. Erkennbar ist es am veränderten Kühlergrill, den größeren Lufteinlässen am Sportstoßfänger, den LED-Nebellampen sowie der Diffusoroptik am Heckstoßfänger. Nur funktionslose Augenwischerei sind die als sportliche Doppelauspuffanlage getarnten Blenden. Im Innenraum findet sich Karbon-Optik am Armaturenbrett. Die Displays von Instrumenteneinheit und Berührungsbildschirm wurden zum neuen Modelljahr leicht vergrößert. Erfreulicherweise beibehalten wurden Tasten und Schalter für die intuitive Bedienung diverser Funktionen.
Innenraum: Ein typischer Kleinwagen ist der nur 4,14 m lange Stonic im Fond. Hier „zwickt“ es bei Knie- und Beinfreiheit in der zweiten Reihe. Der zwischen 352 und 1155 Liter fassende Kofferraum ist nur über eine 78 cm hohe Ladekante zu erreichen. Die Fläche des Stauabteils steigt bereits vor dem Umklappen der Rücksitzlehne leicht an. Der herausnehmbare Boden ist eigentlich überflüssig, weil das Unterflurfach kaum genutzt werden kann, da sich hier die Lithium-Ionen-Batterie breit macht.
Antrieb: Mit seinen 120 PS ist das kleinste SUV der koreanischen Marke nicht übermäßig, aber ausreichend motorisiert. Die maximale Zugkraft von 172 Nm ruft der akustisch nicht gerade zurückhaltend agierende 1,0-Liter-Dreizylinder schon bei niedrigen Drehzahlen ab. Drei Fahrmodi beeinflussen die Steuerungslogistik für Motor und Getriebe, so dass es in der Sport-Einstellung spürbar dynamischer zur Sache geht.
„Segeltörn“ dank elektronischer Kupplung
Fahrbetrieb: Das Kürzel iMT steht für „intelligent Manual Transmission“. Dahinter verbirgt sich ein Sechsgang-Schaltgetriebe mit elektronisch gesteuerter Kupplung, die in den Mildhybrid-Antriebsstrang integriert ist. Diese ist in der Lage, den Motor in bestimmten Situationen vom Getriebe zu trennen, sobald der Fahrer den Gasfuß lupft. Mit abgeschaltetem Verbrenner, eingelegtem Gang und geöffneter Kupplung „segelt“ der Wagen, ohne dass dabei dem Tank Kraftstoff entnommen wird. Werden Gas oder Bremse betätigt oder eine andere Fahrstufe eingelegt, nimmt der Dreizylinder seine Tätigkeit wieder auf.
Der Fahrer selbst braucht sich bei der neuen Technologie kaum umstellen, sieht man einmal von der gewöhnungsbedürftigen Prozedur ab, beim Neustart nicht nur Bremse und Kupplung zu treten, sondern auch noch den Leerlauf einzulegen. Außerdem muss der Eco-Modus aktiviert sein. Das Fahrgefühl bleibt ebenso erhalten wie der Druckpunkt der Kupplung. Neu ist eine dezente Anzeige in den Armaturen, sobald die elektronischen Heinzelmännchen eingreifen: Der Schriftzug Segelmodus sowie ein kleines Segelschiff weisen darauf hin, dass der im koreanischen Sohari gebaute Stonic „auf Segeltörn“ ist.
Fazit: Der neue Kia Stonic 1.0 T-GDI 120 48V iMT GT Line ist keine Sänfte. Die Ingenieure haben den sportlichen Aspekt bei der Fahrwerksabstimmung sehr eng gefasst. Das Level GT Line glänzt speziell mit Nebelscheinwerfern und Rückleuchten in LED-Technologie, Solarglas-Frontscheibe und Aluminium-Pedalen. Automatisches Fernlicht, Rückfahrkamera, Parksensoren, beheizbares Lederlenkrad und Sitzheizung vorn sind ohnehin an Bord.
Technikcheck: Kia Stonic 1.0 T-GDI 120 48V iMT GT Line
- Motor: 3-Zylinder-Turbobenziner, 998 ccm, 120 PS
- Antrieb: Vorderrad
- Länge/Breite/Höhe: 4140/1760/1520 mm
- Gewichte: leer 1225 kg; gesamt 1680 kg
- Fahrleistungen: 0 bis 100 km/h: 10,4 sec.; Vmax: 185 km/h
- Verbrauch: WLTP-Norm 5,6 l; wob-Test 6,11 l Liter Super/100 km (Tank 45 l)
- Preis: 24.450 Euro