Gartenamt sammelt 25 Kubikmeter Abfall an einem Wochenende: Kann Würzburg chillen ohne zu müllen?

Der Müll eines einzigen Wochenendes: Diese 25 Kubikmeter Abfall sammelten die Mitarbeiter des Gartenamtes entlang des Mains ein. Foto Christian Weiß

Grillen, chillen, entspannt am Main liegen – nichts ist im Sommer in Würzburg so begehrt wie die Mainwiesen, die Grillplätze an der Feggrube oder der Platz am Alten Kranen. Doch so schön so ein Abend am Main ist. So unschön sind oft die Hinterlassenschaften: Leere Flaschen, Verpackungen, Essensreste, Einweggrills… 25 Kubikmeter Müll sammelten die Mitarbeiter des Würzburger Gartenamtes allein am vergangenen – vergleichsweise ruhigen – Partywochenende an den Hotspots in der Zellerau wie Sanderau und am Alten Kranen ein. Dies entspricht der Müllmenge, die eine vierköpfige Familie in zwei Jahren produziert.

150 Tonnen Abfall in einem Jahr

Dabei lag der Müll nicht nur rund um die überfüllten Mülleimer, sondern auch verstreut über den gesamten Platz – insgesamt 1,6 Tonnen. Im vergangenen Jahr summierte sich die Müllmenge auf rund 150 Tonnen, die für über 13.000 Euro entsorgt werden mussten.

17.000 Arbeitsstunden verbringen die Mitarbeiter des Gartenamtes jährlich damit, den Müll in den Grünanlagen zusammenzusammeln. Das sind zwölf Arbeitskräfte, die nichts anderes machen, als die Anlagen von Müll zu säubern. Denn obwohl die Stadt Würzburg in den vergangenen Jahren die Zahl der Mülleimer mehr als verdoppelt hat, liegt viel Abfall quer über die gesamten Plätze verstreut und muss händisch zusammengesammelt werden.

Haufenweise Einwegverpackungen

„Ich freue mich, wenn die Würzburgerinnen und Würzburger unsere Grünanlagen so begeistert nutzen“, sagt Gartenamtsleiter Dr. Helge Bert Grob. „Es wäre jedoch schön, wenn die Feiernden auch ihren Müll wieder mitnehmen, oder beim Einkauf auf die Verpackung achten.“ Denn vieles, was einfach liegenbleibt, sind Einwegverpackungen. Um die Feiernden zu unterstützen, überlegt die Stadt, am Wochenende extra Mülltüten zu verteilen. „Bitte hinterlassen Sie die Anlage wieder so, wie Sie sie auch gerne selbst vorfinden“, appelliert Grob: „Keiner möchte gerne im Müll feiern.“

Bereits vor rund zehn Jahren hat die Stadt Würzburg ein ähnliches Experiment gestartet. Damals wurden nach einem Partywochenende nur 15 Kubikmeter Müll gesammelt – zehn Kubikmeter weniger als jetzt.

Projekt „Wilder Müll am Main“

Parallel ruft die Umweltstation das Projekt „Wilder Müll am Main“ ins Leben, bei dem der Mainbesucher für das Thema Abfallvermeidung und – entsorgung sensibilisiert werden soll. So soll die Verschmutzung der Mainwiesen im Sommer verringert werden. Der erste Schritt ist dabei eine Umfrage, mit der Informationen über das Verhalten und die Meinung der Mainbesucher zusammengetragen werden. Die Umfrage ist unter https://docs.google.com/forms/d/e/1FAIpQLSegQhqkXOyeMmuoOOg_5Qfp1Fxr5dGT-4xZyNnfX1h7AvVDgw/viewform im Internet zu finden.

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