Verdienstmedaille des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland an Britta Pracher und Werner Scheller aus Würzburg verliehen
Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat Britta Pracher und Werner Scheller aus Würzburg die Verdienstmedaille des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland verliehen. Oberbürgermeister Christian Schuchardt händigte die Orden im Wenzelsaal des Würzburger Rathauses aus.
Britta Pracher dürfte sich bei der Aushändigung in Würzburgs „guter Stube“ fast wie zuhause gefühlt haben. Anlässlich des 1.300-jährigen Jubiläums der Stadt Würzburg im Jahr 2004 legte die Restauratorin die Wandmalereien des Wenzelsaales frei, restaurierte sie und rekonstruierte die dargestellten Wappen. Eine weitere bekannte Arbeit Prachers ist auch die Freilegung der Riemenschneider-Madonna im Museum für Franken.
„Ein Vorbild für gelebten Gemeinsinn“ in Würzburg
Oberbürgermeister Christian Schuchardt würdigte insbesondere die Vielseitigkeit Britta Prachers. „Sie sind eine Allrounderin und im kirchlichen, sozialen wie auch kulturellen Bereich ehrenamtlich engagiert. Sie sind ein Vorbild für gelebten Gemeinsinn und engagieren sich weit über das übliche Maß hinaus.“
Britta Pracher war von 2006 bis 2010 Mitglied des Pfarrgemeinderates von St. Adalbero und war am Aufbau des Marienkindergartens aktiv beteiligt. Seit 2007 ist sie Vorstandsmitglied im Marienverein Würzburg e.V. und war Kirchenpflegerin der Pfarrei St. Adalbero. Seit 2003 ist die Mitglied der Freunde des Museums am Dom. Von 2012 bis 2014 war sie Präsidentin von Soroptimist International Club Würzburg und von 2015 bis 2016 Präsidentin des Inner Wheel Clubs Würzburg. Zudem ist sie beispielsweise für das Museum im Kulturspeicher und den Verschönerungsverein engagiert.
Werner Scheller als Postillion des Christkinds
Werner Scheller absolvierte eine beeindruckende Karriere bei der Deutschen Post, bei der er ab 1960 tätig war, vom Briefträger und Paketzusteller bis zum Postpräsidenten und Berater des Vorstandes Post. In seinem Engagement für die Gesellschaft war er Jugendleiter, Kinderbetreuer, Mitorganisator und Betreuer der Bundesliga-Handballdamen der DJK Würzburg e.V., Ansager und Moderator aller Bundesliga-Heimspiele und Pressesprecher der Abteilung. 2008 wurde er in den Vorstand des St. Josef-Stifts Eisingen gewählt und war von 2012 bis 2020 Erster Vorsitzender.
„Es gelang Ihnen, Vorurteile oder Missverständnisse gegenüber Menschen mit Behinderung aus dem Weg zu räumen“, so Oberbürgermeister Christian Schuchardt. Dass Kinder in der Adventszeit einen Brief mit ihren Wünschen an das Christkind in Himmelstadt schicken können, haben sie Werner Scheller zu verdanken. Er gründete gemeinsam mit dem damaligen Bürgermeister Waldemar Ruß 1986 das einzige bayerische Weihnachtspostamt in Himmelstadt und zeichnete mit dafür verantwortlich, dass der „Himmelstadter-Weihnachts-Sonderstempel“ von der Deutschen Post finanziert wurde. Das brachte Werner Scheller den Beinamen „Weihnachtspostminister“ ein.
„Würzburger mit Leib und Seele“ erhält Verdienstmedaille
Auch der historische blaue Briefkasten in der Langgasse ist Werner Scheller, einem „Würzburger mit Leib und Seele“, wie er sich selbst bezeichnet, zu verdanken. Scheller war nebenberuflich Dozent an der HWK Unterfranken in den Fächern Buchführung, Rechnungswesen, Betriebsorganisation und allgemeiner BWL. Sozial engagiert war und ist er bei den Rita-Schwestern, den Claretinern, im DAHW, im Verein St. Josef-Stift, im Weißen Ring, er ist Hauptsponsor der Balthasar-Neumann-Stele vor der Residenz und Aufsichtsratsmitglied bei der Post-Wohnen eG. „Mit Ihrem politischen, gesellschaftlichen und sozialen Engagement sind Sie auch eine Auszeichnung für die Stadt Würzburg“, betonte Oberbürgermeister Christian Schuchardt.