Landrat Thomas Eberth gab Startschuss für bislang einmaliges Corona-Projekt in Unterfranken: So funktionieren die Pooltests im Kindergarten
Neben dem Thema Impfen sind Corona-Tests die einzige Möglichkeit, Infizierte schnell zu erkennen, um damit Infektionsketten zu unterbrechen. „Nur so können wir mittelfristig die Auswirkungen der Pandemie in den Griff bekommen“, betonte Landrat Thomas Eberth beim Start der Pooltests für Kita-Kinder in Höchberg. Bisher ist es noch nicht möglich, kleine Kinder zu impfen. Deshalb führt das Gesundheitsamt Würzburg mit sogenannten Pooltests in den teilnehmenden Kitas Reihenuntersuchungen auf das Corona-Virus bei Kindergarten-Kindern durch.
Zum Startschuss der Kampagne war Landrat Thomas Eberth zusammen mit Calvin Paffrath, Mitarbeiter des Gesundheitsamtes, und Nina Opfermann, Leiterin des Geschäftsbereichs Gesundheit und Verbraucherschutz, nach Höchberg in die Kindertagesstätte „Haus für Kinder – Mariä Geburt“ gekommen. Wie Einrichtungsleiterin Simone Amend berichtete, werde aktuell schon sehr viel in Eigenregie getestet. Im Haus für Kinder nehmen fast alle Kinder regelmäßig an Tests teil und auch fast alle Mitarbeiter. Hinzu kommen aus der Kitagruppe Wolkennest eine große Mehrheit der Kinder und alle drei Mitarbeiter.
Pooltests derzeit in 34 Kindertagesstätten
Mit den nun vom Landratsamt organisierten Pooltests wird es für die Kindertagesstätten einfacher. Denn nun wird alles zentral organisiert und die Verwaltung der Kita somit entlastet, hofft Verwaltungsleiterin Manuela Götz.
Nina Opfermann freut sich, dass aktuell bereits 34 Kindertagesstätten in Stadt und Landkreis Würzburg die Pooltests nutzen. „Natürlich wünschen wir uns, dass noch mehr mitmachen, aber ein Anfang ist erstmal gemacht“, lädt Landrat Eberth weitere Kindertagesstätten ein, das Angebot des Landratsamtes zu nutzen. „Schließlich wollen wir alle raus aus dem Corona-Wahnsinn, zurück in die Normalität“, waren sich alle einig.
Zuverlässig und zeitsparend: Pooltests
Doch wie funktioniert so ein Pooltest überhaupt? Die Anwendung ist ganz einfach, erklärte Calvin Paffrath. Alle zu testenden Personen erhalten ein Stäbchen mit einer Spitze aus Watte. Dieses soll dann für etwa 30 Sekunden im Mund gelutscht werden. Danach wird das Teststäbchen zusammen mit den Proben der anderen in einem gemeinsamen Behälter gesammelt.
Sind alle Tests abgeschlossen und gesammelt, wird der Behälter an ein Labor geschickt. Dort wird die Probe mit einem PCR-Test auf das Corona-Virus untersucht. Ist die anonyme Sammelprobe negativ, müssen keine weiteren Schritte erledigt werden.
Ein Vorteil dieser Methode ist, dass so nur ein PCR-Test durchgeführt werden muss. Dies spart Zeit und ergibt trotzdem ein zuverlässiges Ergebnis, so Landrat Eberth. Verglichen mit den Antigen-Schnelltests sei die Lolli-Testung laut RKI sensitiver. Das bedeutet: Infizierte werden wahrscheinlicher erkannt. „Und das ist das Ziel“, so Nina Opfermann. Schließlich würden „falsch-positive“ Fälle nur für Unruhe sorgen und außerdem die Statistiken verfälschen. Als Partner konnte man das Labor Eurofins gewinnen, welches in Unterfranken schon an mehreren Standorten mit der Auswertung der Proben betraut ist.