Rekordergebnis im Würzburger Städtetourismus: Erstmals über 1 Million Übernachtungen
Das Jahr 2024 war ein Rekordjahr für den Tourismus in Würzburg. Zum ersten Mal überhaupt wurde die Millionenmarke bei den Gästeübernachtungen überschritten.
Die Stadt verzeichnete „1.072.741 Gästeübernachtungen“, so Björn Rudek, Tourismusdirektor und Geschäftsleiter von Congress-Tourismus-Würzburg – ein Plus von 12,2 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Das Bayerische Landesamt für Statistik erfasst Gästeübernachtungen in Betrieben ab zehn Betten bzw. Stellplätzen.
Die Auswirkungen der Pandemie sind längst überstanden, doch während das Übernachtungsaufkommen 2023 noch 2 Prozent unter dem bisherigen Bestwert von 2019 lag, hat 2024 dieses Ergebnis nun um rund 10 Prozent übertroffen.
„Der Euro ist schwerer verdient als vor der Pandemie“
„Wegen gestiegener Kosten in allen Bereichen ist die beeindruckende Übernachtungsentwicklung jedoch nicht gleichzusetzen mit einem entsprechenden Anstieg beim operativen Ergebnis der Würzburger Tourismuswirtschaft. Der Euro ist schwerer verdient als vor der Pandemie“, betont Rudek in diesem Zusammenhang.
Niederländer lieben Würzburg
Mit gut 85 Prozent stellten Gäste aus Deutschland im letzten Jahr den größten Teil der Übernachtungen (913.466, + 11,4 Prozent). Besucherinnen und Besucher aus dem Ausland generierten 14,8 Prozent aller Übernachtungen. Würzburg konnte in allen wichtigen Auslandsmärkten zulegen. Stärkster ausländischer Quellmarkt waren auch 2024 die Niederlande mit 25.486 Übernachtungen. Damit wurde das bisher beste Jahresergebnis aus diesem Land erreicht.
Es folgen die USA mit 16.401 Übernachtungen, die Schweiz mit 13.024, Österreich mit 11.607 und Großbritannien mit 9.240 Übernachtungen. Deutlich zugenommen gegenüber 2023 haben die Gästeübernachtungen aus China (4.954, + 92 Prozent) und Japan (2.313, + 35,4 Prozent). Aufgrund von geringeren Flugkapazitäten und einer restriktiven Visavergabepolitik für chinesische Gäste wurde hier das Vorpandemie-Niveau noch nicht wieder erreicht.
Würzburg als gefragter Kongressstandort
Würzburg konnte 2024 auch im deutschlandweiten Vergleich von einer starken Gästenachfrage profitieren. Die Zunahme betrifft sowohl private Urlaubsreisen als auch Geschäftsreisen und Übernachtungen im Zusammenhang mit Kongressen und Tagungen. Würzburg konnte damit seine starke Position als ein gefragter Kongressstandort behaupten.
Erfreulich ist eine Zunahme bei den Aufenthalten von Reisegruppen. Würzburg wird von diesen Gästen verstärkt als Standquartier auch für Ausflüge ins Fränkische Weinland genutzt. Besonders positiv ist auch der wieder gestiegene Anteil ausländischer Gäste, was die Attraktivität Würzburgs unterstreicht. Hier sind auch Zwischenübernachtungen von Besuchern der Austragungsorte der Fußball-EM zu nennen.
Wichtige Säule der regionalen Wirtschaft
Gerade in wirtschaftlich unruhigen Zeiten erweist sich der Tourismus durch seine Wertschöpfung als wichtige Säule der regionalen Wirtschaft. So wurde im Jahr 2023 durch den Tourismus in Würzburg ein Bruttoumsatz von rund 670 Millionen Euro erzielt. Durch Neueröffnungen in der Hotellerie hat sich das Bettenangebot im Zeitraum von 2019 bis 2024 um knapp 24 Prozent erhöht. Damit wurde die Grundlage für weiteres Wachstum gelegt, da die Kapazität in den besonders für Kongresse nachgefragten Monaten April bis Juni und September/Oktober nicht ausreichend war.
Wunsch 1: Mehr Konzerte vor der Residenz
Christoph Unckell, geschäftsführender Gesellschafter des Best Western Premier Hotels Rebstock: „Als Hotelier freue ich mich über die positive Jahresbilanz im Würzburger Tourismus. Gleichwohl darf sich die hiesige Tourismusbranche nicht auf ihren Lorbeeren ausruhen. Unsere Herausforderungen sind vielfältig: Wir haben mit gestiegenen Kosten und geringeren Margen zu kämpfen und müssen uns in einem zunehmend schwierigen Umfeld behaupten. Wir wünschen uns für die Zukunft u.a. eine intensivere Nutzung des Residenzplatzes für hochkarätige Konzerte, die in den Sommermonaten ein solventes Publikum nach Würzburg bringen, von dem die Hotellerie, die Gastronomie und der Einzelhandel gleichermaßen profitieren.“
Wunsch 2: Multifunktionsarena
Claudia Amberger-Berkmann, Kreisvorsitzende Würzburg des DEHOGA Bayern, ergänzt: „Neben zusätzlichen Kulturveranstaltungen in der Nebensaison sieht die Würzburger Hotellerie die Weiterentwicklung der Veranstaltungs-Infrastruktur als dringend notwendig an. Uns liegt vor allem die geplante Multifunktionsarena als wichtiger Impulsgeber am Herzen.“