Wasserrettung in Würzburg: Erst Übung, dann Ernstfall

Foto Daniel Ostertag, BRK-Wasserwacht

Notfall nach der Übung: Hilfsorganisationen, Feuerwehr und Polizei proben in Würzburg den Ernstfall – dann zieht die Wasserrettung zwei Menschen aus dem Main

Mit einer groß angelegten Einsatzübung haben vor wenigen Tagen die Blaulicht-Organisationen in Würzburg gemeinsam einen Notfall auf dem Main simuliert. Die Suche und Versorgung der Personen, die im Übungsszenario vom Sebastian-Kneipp-Steg in den Main gesprungen waren, zog sich bis zum Einbruch der Dunkelheit. Direkt nach der Übung kam der Alarm – und die Wasserrettung holte zwei Personen aus dem Main.

Die Übung diente dazu, die Abläufe in realen Einsätzen und die Zusammenarbeit zwischen den beteiligten Organisationen zu trainieren. Wie wichtig derartige Simulationen sind, unterstrich ein echter Alarm unmittelbar nach Ende der Übung.

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Rettungsboote werden unterhalb des Sebastian-Kneipp-Stegs zu Wasser gelassen. Foto Daniel Ostertag, BRK-Wasserwacht

Nach einer Feier auf den Mainwiesen in der Sanderau beschloss eine Gruppe angetrunkener Personen, trotz aktuell niedriger Temperaturen vom Sebastian-Kneipp-Steg in den Main zu springen – so das Ausgangsszenario der jährlichen Wasserrettungsübung der Würzburger Blaulicht-Organisationen. Beim Eintreffen der ersten Einsatzkräfte war die Situation äußerst unübersichtlich. Eine Person war nach dem Sprung in den kalten Main nicht mehr aufgetaucht. Eine weitere hatte sich in den Fluss gestürzt, um zu helfen, war aber in der Strömung des Mains abgetrieben. Insgesamt wurden mehrere Personen vermisst.

„Die Uhr arbeitet gegen uns“

„Notfälle auf fließenden Gewässern wie dem Main sind eine besondere Herausforderung für die Einsatzkräfte“, betont Übungsleiter Björn Rausch. „Oftmals ist anfangs nicht klar, in welchem Bereich wir eigentlich nach den vermissten Personen suchen müssen, während die Uhr gegen uns arbeitet.“

Die Wasserrettungseinheiten von BRK-Wasserwacht, DLRG und Feuerwehr begannen unterhalb des Sebastian-Kneipp-Stegs sofort mit der Suche über und unter Wasser. Mehrere Tauchtrupps versuchten, die ertrunkene Person aufzuspüren. Mit einer Kette aus Rettungsbooten wurden der Main und angrenzende Uferböschungen auf einer Länge von mehreren hundert Metern nach den weiteren Vermissten abgesucht. Teams des Rettungsdienstes und Notärzte kümmerten sich um die medizinische Versorgung der betroffenen Personen. Dafür mussten sie zum Teil mit Rettungsbooten auf eine Insel im Main übersetzen.

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Teams des Rettungsdienstes setzten auf eine Insel im Main über. Foto Daniel Ostertag, BRK-Wasserwacht

Gegen 20 Uhr befanden sich alle vermissten Personen wieder in sicherer Obhut. Die Organisatoren lobten das wie gewohnt reibungslose Zusammenspiel aller beteiligten Einsatzkräfte. Harald Rehmann, Leiter der Berufsfeuerwehr, überbrachte den Blaulicht-Organisationen den Dank von Oberbürgermeister Christian Schuchardt und Kommunalreferent Wolfgang Kleiner. An der Übung beteiligt waren die Schnelleinsatzgruppen von BRK-Wasserwacht und DLRG aus Stadt und Landkreis Würzburg, die Berufsfeuerwehr und die Freiwillige Feuerwehr, der Rettungsdienst mit Einheiten des Bayerischen Roten Kreuzes, der Malteser und der Johanniter, zwei Notärzte sowie die Polizei.

„In echt“: Zwei Personen aus dem Main gerettet

Dass solche Szenarien schneller als erwartet zur Realität werden können, bewies ein Alarm zu einem realen Wasserrettungseinsatz unmittelbar nach Ende der Übung. Die zahlreichen Einsatzkräfte, die sich noch im Sammelraum an der Klara-Oppenheimer-Schule befanden, konnten schnell vor Ort sein und die zwei betroffenen Personen auf Höhe des Graf-Luckner-Weihers aus dem Main retten.

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Die simulierten Patienten werden an den Rettungsdienst übergeben. Foto Daniel Ostertag, BRK-Wasserwacht

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