Tag der Zahngesundheit widmet sich dem Thema Ernährung

Dr Mirela Oana Nilius: „Petersilie gilt als Wundermittel für gesunde Zähne, weil sie durch das enthaltende Chlorophyll entzündungshemmend wirkt und das Zahnfleisch stärkt.“ Foto Praxisklinik Nilius

Jedes Jahr lenkt der Tag der Zahngesundheit den Fokus auf die richtige Pflege und Reinigung des Mundraums – diesmal zum Thema Ernährung. Passend zum diesjährigen Motto „Mahlzeit!“ erklären drei Zahnärzte, welche Nahrungsmittel die Zähne stärken oder ihnen schaden sowie was eine vegane Ernährungsweise für die Mundgesundheit bedeutet.

Der Tag der Zahngesundheit findet – mit vielen Tipps rund um Ihre Ernährung – am 25. September statt.

Diese Nahrungsmittel stärken unsere Zähne

Expertin: Dr. Mirela-Oana Nilius, Spezialistin für Zahnästhetik, Kinderzahnheilkunde und Kieferorthopädie (Praxisklinik Nilius in Dortmund)

„Unsere Zähne profitieren von ausreichend Vitaminen und Mineralstoffen. Besonders wichtig bei einer zahngesunden Mahlzeit sind Fluoride, die in angemessener Dosis den Zahnschmelz stärken und verhindern, dass sich Bakterien auf den Oberflächen ansiedeln. Sie kommen in Speisesalz, Hülsenfrüchten, Fisch und schwarzem sowie grünem Tee vor.

Wer zusätzlich zu Rohkost wie Karotten, Sellerie oder Kohlrabi greift, regt die Durchblutung an und entfernt grobe Beläge von der Zahnoberfläche. Durch die vermehrte Kaubewegung wird gleichzeitig die Speichelproduktion erhöht, was schädliche Säuren im Mundraum neutralisiert – ein Stückchen Käse löst den gleichen Effekt aus.

Als Wunderwaffe zählt auch Petersilie, die durch das enthaltende Chlorophyll entzündungshemmend wirkt und somit das Zahnfleisch stärkt. Schon ein paar rohe Blätter auf der Mahlzeit versorgen den Körper mit Eisen, Vitamin A und C, Carotin sowie dem gewebestärkenden Kalzium.“

Ungesunde Essgewohnheiten

Experte: Dr. Lutz Spanka, Master of Science für Implantologie und Dentalchirurgie sowie Kieferorthopädie (ZahnZentrum NordWest, Hude)

„Zucker ist und bleibt der Zahnfeind Nummer 1, denn Bakterien wandeln ihn im Mundraum in schädliche Säuren um, die die Zähne angreifen und Löcher verursachen. Doch nicht nur Schokolade, Bonbons und Co. enthalten den süßen Stoff, sondern auch Früchte und Milchprodukte − in Form von Fructose und Lactose.

Insbesondere bei Zitrusfrüchten kommt als zusätzliche Gefahr noch die Fruchtsäure hinzu, die wichtige Mineralstoffe aus dem Zahnschmelz löst. Selbst Menschen, die auf Süßigkeiten verzichten und sich gesund ernähren, sollten deshalb unbedingt regelmäßig ihre Zähne putzen. Allerdings nie direkt nach dem Essen zur Zahnbürste greifen, weil der Zahnschmelz noch geschwächt ist und durch starkes Putzen beschädigt werden kann. Stattdessen nach einer Mahlzeit besser 30 Minuten warten, denn in dieser Zeit neutralisiert sich der pH-Wert im Mundraum.

Aber auch einige Gemüsesorten wie Spinat können die Zähne gefährden. Dieser enthält viel Oxalsäure, die dem Zahnschmelz Kalzium entzieht und ihn damit schwächt. Oftmals fühlen die Zähne sich deshalb nach dem Essen stumpf an. Wer diese Lebensmittel allerdings mit kalziumhaltigen Produkten wie Sahne oder Schmand kombiniert, gleicht den Verlust wieder aus.“

Veganismus: Zahngesunde Ernährung?

Experte: Dr. Christoph Sliwowski, Leiter der Zahnimplantat-Klinik Düsseldorf im St. Vinzenz-Krankenhaus

„Veganismus ist eine gesunde Lebensweise, die oft hilft, den Blutdruck zu senken und Gewicht zu reduzieren. Allerdings ist es nicht immer einfach, seinen Körper bei einer rein pflanzlichen Ernährung mit allen nötigten Nährstoffen, wie beispielsweise Kalzium, zu versorgen. Insbesondere Kinder und Schwangere benötigen für starke Knochen und gesunde Zähne größere Mengen des Mineralstoffs, von dem tierische Produkte mehr enthalten als pflanzliche.

Außerdem neutralisieren beispielsweise Milchprodukte schädliche Säuren und bilden mithilfe von Proteinen einen Schutzmantel, der Bakterien das Anheften an den Zähnen erschwert. Obst und Gemüse hingegen enthalten größere Mengen Fruchtzucker, die den Zahnschmelz demineralisieren und ihn dadurch anfälliger für Karies machen. Deshalb sollten insbesondere Veganer auf fluoridhaltige Zahnpasten zurückgreifen, um ihre Zähne optimal zu schützen.“

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