Straßenbahnen in Würzburg stehen weiter still

Die Fahrzeuge der GT-N Flotte bleiben auf absehbare Zeit im Straba-Depot. Foto Cornelia Wagner

Würzburg: Überprüfung der Niederflur-Straßenbahn-Flotte kann noch mehrere Wochen dauern – neuer Ersatzfahrplan – Rollstuhl-Shuttle eingerichtet

Der Straßenbahnverkehr in Würzburg läuft auch im neuen Jahr nur stark eingeschränkt: Sämtliche Niederflur-Straßenbahnen der GT-N-Reihe bleiben weiter im Depot. „Es ist nicht ausgeschlossen, dass die Fahrzeuge evtl. mehrere Wochen über den Jahreswechsel hinaus nicht eingesetzt werden können“, heißt es auf der Webseite der WVV. Der Ersatzfahrplan für die Straßenbahn wurde angepasst, auch ein Rollstuhl-Shuttle ist in Zusammenarbeit mit den Johannitern Würzburg eingerichtet.

Die Straßenbahnen stehen seit Anfang November zu einem Großteil still. Grund ist ein Defekt an einem GT-N-Fahrzeug, genauer gesagt an einer sogenannten Fahrwerkschwinge. Während einer Betriebsfahrt im Oktober zeigte laut WVV das Bedienpult dem Fahrer eine Störung der mechanischen Bremse an. Ein mitfahrender Kollege habe gleichzeitig Funken am linken hinteren Fahrwerk bemerkt. Vorsorglich wurden alle Fahrzeuge der Baureihe außer Betrieb genommen. „Eine Straßenbahn ist kein Handy oder Radio, das sich mal schnell ausbauen und reparieren lässt“, schreibt die WVV zur Frage, warum die Prüfung so lange dauere. Die ausgebaute defekte Fahrwerksschwinge wird in einem Prüflabor in Essen untersucht.

Ersatzfahrplan angepasst

Seit dem 6. November sind in Würzburg nur noch 19 von 40 Straßenbahnen im Einsatz. Aktuell gilt noch immer auf allen Straßenbahnlinien in Würzburg ein Ersatzfahrplan. Um für Nutzer des ÖPNV in Würzburg die Fahrzeiten im Ersatzfahrplan angenehmer zu gestalten, wurde nun eine Anpassung der Fahrzeiten auf der Linie 4 zwischen Sanderau und Hauptbahnhof vorgenommen, die ab Montag, 8. Januar in Kraft tritt.

Der 10-Minuten-Takt in alle Stadtteile wird auch weiterhin angeboten. Künftig werden die Linien 4 und 5 ab Sanderring in Richtung Innenstadt aber nicht mehr unmittelbar hintereinander, sondern zeitlich stärker versetzt fahren. Dadurch ergibt sich in der Innenstadt zwischen Sanderring und Hauptbahnhof ein ungefährer 5-Minuten-Takt. Ziel ist eine bessere Verteilung der Fahrgäste auf die einzelnen Fahrzeuge und die gleichmäßigere Auslastung der Bahnen.

Richtung Sanderau wird außerdem künftig alle 40 Minuten ein barrierefreies Fahrzeug eingesetzt. So kommen mobilitätseingeschränkte Personen mit Rollator oder Kinderwagen noch besser an ihr Ziel. Der Sonn- und Feiertagsfahrplan bleibt weiterhin unverändert. Hier sind in allen Stadtteilen Straßenbahnen unterwegs.

Alle Infos zum Ersatzfahrplan und die neuen Fahrpläne: www.wvv.de/ersatzfahrplan

So funktioniert das Rollstuhl-Shuttle

Da nicht genug barrierefreie Straßenbahnen zur Verfügung stehen, hat die WVV in Zusammenarbeit mit der Johanniter-Unfallhilfe einen Ruf-Shuttlebus für Menschen mit Rollstuhl eingerichtet. Der Rollstuhl-Shuttle Sanderau fährt montags bis samstags zwischen 9 Uhr und 16 Uhr. Interessierte Rollstuhlfahrer bestellen den Rollstuhl-Shuttle Sanderau telefonisch beim Fahrgastinformationsbüro unter (0931) 36-2320 vor. Die Vorbestellung ist täglich (Mo. bis Sa.) zwischen 6 und 20 Uhr möglich, spätestens jedoch eine halbe Stunde vor Fahrtantritt. (dpa/lby/red)

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