Neuer Rettungsdienststandort in Würzburg
„Es meldet sich der Rettung Würzburg 71/1 auf Empfang, guten Morgen“, so der Funkspruch von Christine Haupt-Kreutzer, stellvertretende Landrätin und Vorsitzende des Zweckverbandes für Rettungsdienst und Feuerwehralarmierung. Diesen setzte sie anlässlich der Inbetriebnahme des Würzburger Standorts der RKT Rettungsdienst oHG (RKT) ab. Die Integrierte Leitstelle der Berufsfeuerwehr Würzburg antwortete: „Willkommen in Würzburg, Ihnen einen ruhigen Dienst. Standort halten. Wir haben aktuell keinen Einsatz für Sie.“
Jürgen Zosel, Notfallsanitäter und Landesgeschäftsführer der RKT Rettungsdienst, ließ es sich nicht nehmen, die erste Schicht am neuen Standort Würzburg persönlich zu übernehmen. „Ich fühle mich der Region seit meiner Zeit bei der Sanitätsstaffel der Luftwaffe in Giebelstadt-Klingholz besonders verbunden.“
Aktuell betreibt der private Rettungsdienst von Unternehmer Gökhan Altincik zehn Standorte in Bayern. Die RKT Rettungsdienst oHG bekam nun vom Zweckverband für Rettungsdienst und Feuerwehralarmierung den Auftrag, für die nächsten fünf Jahre von Montag bis Samstag mit täglich sieben Stunden einen Rettungswagen in Würzburg vorzuhalten.
Rettungsdienstler „sind schon ganz besondere Frauen und Männer“
„Menschen, die in Rettungsdienst und der Feuerwehr mitarbeiten, sei es freiwillig oder beruflich, sind schon ganz besondere Frauen und Männer“, machte Verbandsvorsitzende Christine Haupt-Kreutzer bei der offiziellen Inbetriebnahme des neuen Rettungsdienststandorts in Würzburg deutlich. „Sie stellen sich einer sehr komplexen Verantwortung, trainieren und bilden sich ständig fort. Außerdem sind sie bereit von einer Minute auf die andere alles stehen und liegen zu lassen, wenn Piepser oder Sirene zum Einsatz rufen. Sie geben dem Rettungsdienst und der Feuerwehr ein Gesicht. Die Berichte aus Berlin machen eines klar. Wir müssen noch mehr tun, um unsere Einsatzkräfte vor Gewalt und Gefahr zu schützen!“
Nicht nur beim Rettungsdienst Würzburg: „Die Notfallversorgung muss reformiert werden“
Bezugnehmend auf aktuelle Berichte zur Überlastung des Rettungsdienstes führte die Verbandsvorsitzende Haupt-Kreutzer aus: „Die Welt des Rettungsdienstes können wir uns heute mit der Fernbedienung ins Wohnzimmer holen.“ Wer mag, können sich „mehr oder weniger authentisch“ die Blaulichtwelt ganz nahe heranzoomen. Das Ganze „ohne sich mit Blut oder Erbrochenem vollspritzen oder mit aggressiven und fordernden Patienten auseinandersetzen zu müssen“. Was die TV-Formate selten bis gar nicht vermittelten, seien die vielen frustrierenden Fehleinsätze. Diese seien auf eine unbegründete Anspruchshaltung und Systemmängel im Gesundheitswesen zurückzuführen. „Das Konzept der Notfallversorgung in Deutschland braucht dringend eine Reform. Wir müssen etwas dagegen tun, dass wertvolle Einsatzmittel blockiert werden und Notaufnahmen überlaufen.“
- Mitglieder der BRK und THW erhielten Ehrung für langjährige Mitgliedschaft.