Mehrere tausend Euro in Veitshöchheim erbeutet
Betrüger: Falschen „Mitarbeitern“ der Firma Microsoft ist es vor wenigen Tagen gelungen, einen 82-jährigen Veitshöchheimer dazu zu bewegen, ihnen die Kontrolle über seinen Computer zu gewähren. Diese Möglichkeit nutzten die Täter, um mehrere Überweisungen in Höhe von rund 1.000 Euro auszuführen.
Das Phänomen des sogenannten „Microsoft-Support-Scam“ taucht im Bereich der unterfränkischen Polizei seit Jahren auf. Die Täter gehen meist nach dem gleichen Schema vor und versuchen mittels Fernzugriff die Kontrolle über den Computer zu erhalten. Ab diesem Moment ist es den Tätern unter Umständen möglich, Passwörter und Zugriff auf die Konten und Zahlungsmethoden ihrer Opfer zu bekommen.
Im konkreten Fall erschien auf dem Monitor des Veitshöchheimers ein Fenster mit der Aufforderung, den Support der Firma Microsoft anzurufen. Die dort angegebene Telefonnummer führte den Mann jedoch direkt in ein vermeintliche Microsoft Callcenter der Betrüger. Der Senior installierte die „Fernwartungssoftware“ und öffnete somit den Tätern Tür und Tor, um auf den Computer und die Daten zuzugreifen.
Unter anderem forderten die Täter den gutgläubigen Mann auf, sich in seinem Online-Banking anzumelden. Nach der Anmeldung führten die Betrüger insgesamt neun Überweisungen aus. Im Nachgang stellte der Geschädigte schließlich fest, dass rund 1.000 Euro von seinem Konto abgebucht worden sind. Die weiteren Ermittlungen übernahm die Kripo Würzburg.
So können Sie sich schützen
- Gewähren Sie einem unbekannten Anrufer niemals Zugriff auf Ihren Rechner, beispielsweise mit der Installation einer Fernwartungssoftware.
- Seriöse Unternehmen wie Microsoft nehmen nicht unaufgefordert Kontakt zu ihren Kunden auf. Sollte sich ein Servicemitarbeiter bei Ihnen melden, ohne dass Sie darum gebeten haben: Legen Sie einfach den Hörer auf.
- Geben Sie auf keinen Fall private Daten wie Bankkonto- oder Kreditkartendaten oder Zugangsdaten zu Kundenkonten (z.B. PayPal) heraus.
Was müssen Sie tun, wenn Sie Opfer wurden?
- Trennen Sie Ihren Rechner vom Internet und fahren Sie ihn herunter. Ändern Sie über einen nicht infizierten Rechner unverzüglich betroffene Passwörter.
- Lassen Sie Ihren Rechner überprüfen und das Fernwartungsprogramm auf Ihrem Rechner löschen.
- Nehmen Sie Kontakt zu den Zahlungsdiensten und Unternehmen auf, deren Zugangsdaten in den Besitz der Täter gelangt sind.
- Lassen Sie sich von Ihrem Geldinstitut beraten, ob Sie bereits getätigte Zahlungen zurückholen können.
- Erstatten Sie persönlich Anzeige bei der Polizei.
- Auch Telefonbetrüger treiben ihr Unwesen. Wie Sie sich schützen können, lesen Sie hier.