Polizei richtet „Arbeitsgruppe Poser- und Tuningszene“ ein

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Nicht erst mit Schaffung des Straftatbestandes § 315d StGB im Herbst 2017 sind illegale Straßenrennen und deren Folgen in den polizeilichen und medialen Fokus gerückt. Beispielhaft sind hier Kfz-Rennen mit tödlichem Ausgang oder Verletzten wie in Berlin oder Duisburg zu nennen. Wie die Würzburger Polizei mitteilt, hat sich auch das Würzburger Stadtgebiet als Revier der so genannten „Poser- und Tuningszene“ etabliert. So war Ende 2019 die Mergentheimer Straße Schauplatz eines schlimmen Verkehrsunfalles, bei dem der dringende Verdacht besteht, dass ein verbotenes Autorennen die Ursache war.

Tolle Karre, wenig Hirn?

Meist begehen die agierenden Personen geringfügigere Verstöße, zum Beispiel Geschwindigkeitsüberschreitungen, unzulässiges Fahrzeugtuning oder Ruhestörungen durch sogenannte „Poser- bzw. Profilierungsfahrten“. Dieses lautstarke Hin- und Herkutschieren wird laut Polizei von der Bevölkerung und betroffenen Betreibern von Anlagen und Örtlichkeiten als besonders störend wahrgenommen.

Die Polizeiinspektion Würzburg-Stadt bekämpft das Phänomen Poser- und Tuningszene bereits mit unterschiedlichsten Maßnahmen, die mit der Ende Mai ins Leben gerufenen „Arbeitsgruppe Poser- und Tuningszene“ weiter intensiviert werden. Hierbei verfolgt die Polizei einen gesamteinheitlichen Bekämpfungsansatz: Dazu zählen Geschwindigkeitsmessungen sowie technische Kontrollaktionen. 

Möchtegern-Racer ohne Führerschein

Bei einer in diesem Lichte durchgeführten Kontrollaktion am Freitagabend hat die Würzburger Polizei die Poser- und Tuningszene im Stadtgebiet ins Visier genommen und diverse Verstöße festgestellt.

Mehrere Beamte der Polizeiinspektion Würzburg-Stadt überwachten in den späten Abendstunden an verschiedensten Stellen das Fahr- und Geschwindigkeitsverhalten. Der Spitzenreiter war innerhalb der geschlossenen Ortschaft mit 89 km/h bei erlaubten 50 km/h unterwegs. Ein Lenker war nicht im Besitz einer gültigen Fahrerlaubnis.

Kontrollen an Angeber-Treffpunkten

Auch an den einschlägigen Treffpunkten, wie Tankstellen oder öffentlichen Parkhäusern, wurden Kontrollen durchgeführt. Hierbei wurden von mehreren Personen die Personalien festgestellt, die Fahrzeuge unter die Lupe genommen und Platzverweise erteilt. Bei den Überprüfungen der Fahrzeuge stand der technische Zustand im Fokus. Bei über zehn Fahrzeugen konnten unzulässige Veränderungen und Manipulationen festgestellt werden, die ein Ordnungswidrigkeitenverfahren nach sich ziehen.

Auch konnten Verstöße nach dem Pflichtversicherungsgesetz und dem Waffengesetz registriert werden.

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