Stadt führt Parkgebühren auf der Talavera ein

Stadtrat befürwortet Parkgebühren ab Juni auf dem Talavera-Parkplatz – mehr Straßenbahnen und ein neues Parkhaus geplant

30 Cent pro angefangener halber Stunde, Tageshöchstsatz neun Euro: In einer langen Sitzung hat der Würzburger Stadtrat beschlossen, Parkgebühren auf der Talavera einzuführen. Ab Juni ist es also vorbei mit dem kostenlosen Parken auf dem letzten großen innenstadtnahen Parkplatz Würzburgs.

Ursprünglich hatte ein fraktionsübergreifendes Bündnis aus FDP, Linke, Freie Wähler/FWG, ÖDP, Bürgerforum und ZfW noch höhere Parkgebühren auf der Talavera gefordert. 50 Cent pro Stunde und ein Tageshöchstsatz von zwölf Euro sollten es sein. Starker Widerstand aus unterschiedlichen Richtungen war die Folge. Würzburger Wirtschaftsverbände befürchten, dass wegen der allgemein steigenden Parkgebühren noch mehr Menschen ihre Einkäufe nicht mehr bei Würzburgs Einzelhändlern, sondern in Einkaufszentren auf der grünen Wiese oder online machen werden. Mitglieder von CSU und SPD bezeichneten die Gebühren als „unsozial“, vor allem für Arbeitnehmer, die täglich mit dem Auto nach Würzburg pendeln müssen. Sogar Landrat Thomas Eberth schaltete sich ein – er hätte sich ein gemeinsames Konzept von Stadt und Landkreis gewünscht. Eine Online-Petition sammelte über 8.000 Unterschriften gegen die Einführung der Parkgebühren.

Letztendlich war die Gegenwehr vergebens: Der Stadtrat folgte mit 27 zu 21 Stimmen dem fraktionsübergreifenden Antrag, der Teil eines umfassenden Verkehrs- und Mobilitätskonzepts zur Würzburger Innenstadt ist. Damit werden die rund 1.000 Parkplätze auf der Talavera ab dem Sommer bewirtschaftet. Auch die weiteren Anträge des Bündnisses wurden von der Mehrheit im Stadtrat befürwortet. Zum Beispiel eine engere Taktung der Straßenbahn und ein neues Park-and-Ride-Parkhaus in der Sanderau.

Ziel des Bündnisses ist es, dass zukünftig weniger Autos in der Innenstadt unterwegs sind. Auch die Oberflächenparkplätze in der City sollen zu großen Teilen entfallen.

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