Historischer Paradeplatz am Dom bekommt ein neues Gesicht und soll Touristen-Magnet werden
Am Paradeplatz, inmitten der Altstadt und direkt gegenüber dem Dom, entsteht ein neuer Gastronomie- und Touristen-Hotspot in Würzburg. Wo früher das Postamt stand, wurden 18.500 m2 neue Gewerbeflächen geschaffen. Laut der Projektentwicklerin Family Value sind die Flächen bereits fast vollständig vermietet, zum Beispiel an die Hotelkette Motel One und die Systemgastronomie L’Osteria. Am 3. Mai wurde Richtfest gefeiert; die endgültige Fertigstellung ist im Mai 2023 geplant.
Am Paradeplatz entsteht derzeit auf einer 7.078 m² großen Grundstücksfläche im Rahmen eines Sanierungs- und Neubauprojektes ein moderner bzw. modernisierter Gebäudekomplex. Das Gebäudeensemble zwischen Dom und Residenz ist eine zentrale und von Touristen stark frequentierte Lage in der Würzburger Altstadt.
„Paradeplatz wird aufgewertet“
Das teils modernisierte und teils neu gebaute Ensemble besteht aus insgesamt acht miteinander verbundenen Gebäuden, die sich in Form einer Acht um zwei Innenhöfe gruppieren. Im Rahmen des Projektes wurden Bestandsgebäude kernsaniert und saniert sowie Teile des Ensembles neu errichtet. Der am Paradeplatz 4 gelegene U-förmige Nachkriegsbau aus den 1950iger Jahren wurde durch ein komfortables, energieeffizienteres Gebäude ersetzt, dessen Fassade sich harmonisch ins historische Stadtbild einfügen soll. Die Fassade des neu errichteten Gebäudes wird ein wohlbekanntes Schmuckstück zieren: Die Phoenix-Plastik des Bildhauers Julius Bausenwein aus dem Jahr 1957. Das Kunstwerk wurde vom alten Nachkriegsbau aufwändig entfernt und restauriert.
Zuspruch von der Stadt Würzburg
„Der geschichtsträchtige Paradeplatz profitiert erheblich von dem Projekt“, heißt es in einer Pressemitteilung von Family Value. „Die offen gestaltete Fassade des neu errichteten Teils des Ensembles ist einladend und modern. Bodentiefe Fensterfronten, messingfarbene Paneelen und elegante Markisen verbreiten regelrecht Wohlfühlatmosphäre.“ Die Architektur sei bewusst zurückhaltend gestaltet worden, um eine dezente Kulisse für den Dom zu kreieren. Entsprechend soll sich das schwarze Schieferdach mit seinen Gauben perfekt in die Umgebung einfügen, „ohne dem Dom die Show zu stehlen“. Indem die Flächen am Paradeplatz vorwiegend für Hotel und Gastronomie genutzt werden, soll eine lebendige Wechselwirkung zwischen Gebäude und Platz und damit ein attraktiver Anziehungspunkt in prominenter Nachbarschaft entstehen.
Die Stadt Würzburg sieht die Projektentwicklung am Paradeplatz ausgesprochen positiv. Oberbürgermeister Schuchardt kommentiert: „Tourismus nutzt unserer Stadt sowie unseren Bürgerinnen und Bürgern auf unterschiedliche Art und Weise. Zum einen ermöglicht er – wie im Fall der Domherrenhöfe – Investitionen in die Infrastruktur und damit standortgebundene Arbeitsplätze. Beides wiederum steigert die Attraktivität der Stadt und lässt die Lebensqualität für die gesamte Stadtgesellschaft steigen.“ Ähnlich sieht das Baureferent Benjamin Schneider. „Die Stadt Würzburg begrüßt die Entwicklung des Areals mit den geplanten Nutzungen ausdrücklich, da sie eine erhebliche Aufwertung dieses wichtigen Standortes bedeutet und darüber hinaus zur Belebung des öffentlichen Raums entlang der touristisch bedeutsamen Achse zwischen Dom und Residenz beitragen wird.“
Mieter der neuen Gewerbeflächen am Paradeplatz
Durch (Kern-)sanierung und Neubau wurden auf dem Areal am Dom rund 18.500 m² moderne Gewerbeflächen geschaffen, welche bereits zum Richtfest fast vollständig vermietet sind. Lediglich 450 m² Lager- und Gewerbeflächen sind noch verfügbar. Eingemietet haben sich das Motel One, die Telekom, die WDS Würzburger Dolmetscherschule, die Fürstlich Castell’sche Bank, die L’Osteria und das Wirtshaus am Dom. Ein Großteil der Flächen wird von Gastronomie und Hotellerie genutzt, wie die L’Osteria, das Wirtshaus am Dom und die Hotelkette Motel One. Letztere wird im kommenden Jahr das erste Motel One in Würzburg eröffnen, das über 234 Zimmer verfügt.
Immobilieninvestment-Boutique Family Value
Verantwortlich für die erfolgreiche Entwicklung und Modernisierung ist die Projektentwicklerin Family Value Management GmbH, eine Immobilieninvestment-Boutique für privates, mittelständisches Kapital. Sie kaufte das Areal Ende 2017, um es insbesondere für zeitgemäße Hotellerie und Gastronomie nutzbar zu machen und das geschichtsträchtige Areal neu zu beleben. „Würzburg ist ein touristischer Magnet, dessen Wirtschaft eng mit Dienstleistungen und Fremdenverkehr verwoben ist. Deshalb schaffen wir mit dem Projekt einen weiteren touristischen Anziehungspunkt und Impulsgeber“, sagt Georg Prinz zu Salm-Salm, Partner bei Family Value. Mit der Planung, Gestaltung und Bauleitung wurde die Frankfurter Planungsgesellschaft ‚Braun Schlockermann Dreesen‘ beauftragt. Für die Fassadengestaltung des Neubaus am Paradeplatz ist „Geisel Architekten“ aus Würzburg verantwortlich.