Mazda2 Skyactiv-G 90 M Hybrid Sports-Line: Mit elektrischem Rückenwind

Mazda2 Skyactiv-G 90 M Hybrid Sports-Line: Der japanische Fünftürer ist eine sehr elegante Erscheinung. Foto Thomas G. Zügner

wob-Autotest: Mazda2 Skyactiv-G 90 M Hybrid Sports-Line mit Startergenerator und Kondensator

Kleinwagen und Hybridantrieb, das muss kein Widerspruch sein. Der neue Mazda2 Skyactiv-G 90 M Hybrid Sports-Line ist mit elektrischer Unterstützung unterwegs.

von Thomas G. Zügner, wob-Testpilot

Design: An der Optik des generell fünftürigen Kleinwagens haben die Ingenieure kräftig gefeilt. Das Design mit den kraftvollen Linien und glatten Flächen verzichtet auf allen überflüssigen Schnickschnack, wirkt dabei dennoch elegant und hochwertig. Neu sind Front- und Heckschürze, ebenso der Kühlergrill im Wabenmuster. Unter ihm läuft eine Chromspange schwungvoll unter den schmalen Scheinwerfern aus.

Raumangebot: An der Binsenweisheit, dass in einem Kleinwagen das Platzangebot begrenzt ist, kommt auch der Mazda2 nicht vorbei. Besonders die Fondpassagiere finden nur wenig Kniefreiheit vor. Auch das Kofferraumvolumen ist mit 280 bis 950 Litern für das Minisegment recht knapp ausgefallen. Dazu kommen die höhlenartige Form und die recht hohe Ladekante. Immerhin sind die Rücksitzlehnen im Verhältnis 60:40 geteilt umklappbar, was aber eine riesige Stufe im Gepäckabteil nach sich zieht.

Antrieb: Unter der Haube arbeitet ein System mit riemengetriebenem 22,5-Volt-Startergenerator, welcher aus beim Bremsen gewonnener Energie Elektrizität erzeugt, dazu ein Kondensator als Stromspeicher. Beim Beschleunigen wird der Strom zur Unterstützung des 90 PS starken 1,5-Liter-Benzinmotors wieder eingesetzt. Mit dieser Maßnahme verspricht der Hersteller eine Kraftstoffeinsparung gegenüber dem Vorgänger um 0,4 Liter auf 100 km. Mit der elektrischen Hilfe kommt der Direkteinspritzer mit 4,1 bzw. 5,3 Litern (NEFZ- bzw. WLTP-Messung) 100 km weit.

Fahrbetrieb: Allerdings ist der Vierzylinder temperamentmäßig eher ein zurückhaltender Geselle. Unter 2.000 Umdrehungen scheint der direkt einspritzende 16-Ventiler in einer Art Tiefschlaf zu verweilen. Erst dann erfolgt ein langsames Erwachen, ehe bei ziemlich lautstark untermalten 4.000 „Touren“ die maximale Zugkraft erreicht wird. Zu dieser etwas zähen Charakteristik des Motors gesellt sich ein ellenlang übersetztes Sechsgang-Schaltgetriebe. Da schon kleinere Steigungen dem Kleinwagen den Schwung nehmen, ist fleißiges Bedienen der Schaltung angesagt. Zur weiterentwickelten Technik des Fernost-Minis gehören auch Modifikationen an Federn, Dämpfern und Radaufhängungen, um den Komfort zu verbessern. Hier hätten die Ingenieure gerne noch ein Stück weit energischer Hand anlegen können. Denn die hölzerne Federung lässt die Insassen nicht um Unklaren über den insgesamt recht verbesserungsbedürftigen Zustand vieler deutscher Straßen. Souverän meistert der Mazda2 dagegen die sonstigen Anforderungen. Die Fahrdynamikregelung verlagert am Kurveneingang und -ausgang das Gewicht des Wagens. Dadurch verbessert sie Traktion und Lenkpräzision und sorgt für sanfteres Fahrverhalten sowie ein besseres Ansprechen.

Fazit: Der neue Mazda2 Skyactiv-G 90 M Hybrid Sports-Line ist ein sehr eleganter Kleinwagen. Der 90 PS starke Direkteinspritzer ist etwas träge, die Federung wirkt hölzern. Das Ausstattungsniveau Sports-Line bietet neben einer Chromblende für die Auspuffanlage eine Frontgrillapplikation in Schwarzmetallic, Voll-LED-Scheinwerfer, dazu elektrisch anklappbare Außenspiegel, Lenkradheizung, Spurwechselassistent, Einparkhilfe hinten, Sitzheizung vorn und Klimaautomatik.

Mazda2 Skyactiv-G 90 M Hybrid Sports-Line

  • Motor: 4-Zylinder-Benziner, 1496 ccm, 90 PS
  • Antrieb: Vorderrad
  • Länge/Breite/Höhe: 4065/1695/1495 mm
  • Gewichte: leer 1151 kg; gesamt 1536 kg
  • Fahrleistungen: 0 bis 100 km/h: 9,8 sec.; Vmax: 183 km/h
  • Verbrauch: WLTP-Norm 5,3 l; wob-Test 5,38 l Liter Super/100 km (Tank 44 l)
  • Preis: 19.194 Euro

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