Letzte Fuhre: Juliusspital Weingut beendet Lese 2020

Foto Peter Rudloff/Stiftung Juliusspital Weingut

Am Freitag, 2. Oktober, fuhr das Juliusspital Weingut seine „Letzte Fuhre“ ein. Sie enthielt heuer Weiß- und Grauburgundertrauben vom Thüngersheimer Johannisberg, denen eine extra Portion Sonne gegönnt worden war.

Damit ist die Weinlese, die im Juliusspital am 8. September startete, für das Jahr 2020 abgeschlossen. Bei strahlendem Sonnenschein sammelten die rund 60 Erntehelfer in dieser verhältnismäßig kurzen Lesezeit noch bis Freitagvormittag die letzten Trauben. Mit viel Fleiß und Motivation schafften es die drei Weinbergsgruppen des Juliusspitals in nur 22 Tagen die Ernte einzufahren. Wobei noch einige kleinere, vom Frost heimgesuchte, Weinberge gelesen werden müssen – jedoch sind hier nur noch sehr geringe Mengen zu erwarten.

„Ein Jahrgang mit Happy End“

„Es war ein Jahrgang mit Happy End“, sagt Juliusspital-Chefoenologe Nic Frauer. Zu den Frostschäden im Frühjahr kamen noch Verrieselung, sprich viel weniger Beeren pro Traube und durch den heißen und vor allem trockenen Sommer auch insgesamt kleinere Trauben. „Kleine Trauben und Beeren haben natürlich auch etwas Gutes“, erklärt Frauer. „Die Weine schmecken dicht und konzentriert. Wir konnten die Trauben mit optimaler Reife sichern und damit das geballte Potenzial ausschöpfen. Die Frucht in den Weinen ist pur und frisch. Die Weine sind sogar knackig und sexy!“

Der 2020er Weinjahrgang verspricht hervorragend zu werden – doch ein Wermutstropfen bleibt: Nicht alle Weine können in gewohntem Umfang angeboten werden. Für das Juliusspital Weingut ist dieser Jahrgang auf jeden Fall einer der mengenmäßig geringsten Jahrgänge in der jüngeren Geschichte.

Frauer zieht sein Fazit „Wir können uns letztlich glücklich schätzen, dass zumindest ein Teil unserer Weinberge vom Frost verschont blieb und die geernteten Trauben großartige Qualität biete.“ Weinbergskollegen, deren Weinberge sämtlich in den besonders schwer vom Frost betroffenen Gegenden stehen, ernteten fast nichts, hatten sogar übers Jahr mehr Arbeit in den Weinbergen als sonst, bedauert Frauer. „Das ist schon ein sehr hartes Los, das uns zeigt, wie sehr wir auf die Natur angewiesen und von ihr abhängig sind. Sie zeigt uns Menschen bei allem technischen Fortschritt dieses Jahr besonders deutlich die Grenzen auf“, so Frauer.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert