Kein Niedrigwasser im Main? Der Schein trügt!

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Auch der Main in Würzburg ist von den fehlenden Niederschlägen betroffen – „Wir schöpfen unser Wasser aus einer Badewanne, die immer leerer wird“

Während das Wasser im Rhein so niedrig steht, dass man an vielen Stellen bis auf den Grund sehen kann, scheint beim Main in Würzburg alles wie immer zu sein. Leider trügt dieser Schein: Der Pegel des Mains erscheint nur deshalb normal, da der Main im Gegensatz zum Rhein staugeregelt ist.

Der Main ist eine „Aneinanderreihung von Seen“

Durch zahlreiche Schleusen und Regulierungen kann man den Main – vereinfacht gesehen – als eine Art „Aneinanderreihung von Seen“ bezeichnen. Dadurch bleibt der Wasserstand zwar konstant, die fehlenden Niederschläge sorgen aber dafür, dass kein weiteres Wasser durchfließt.

Friedrich Altmann, Behördenleiter der Wasserwirtschaftsamtes Aschaffenburg, erklärt, dass auch die Situation in Franken durchaus angespannt ist. Im oberfränkischen Viereth fallen beispielsweise eigentlich durchschnittlich 520 Kubikmeter Niederschlag im Jahr, dieses Jahr waren es bisher gerade mal 30 Kubikmeter. Eine Entwicklung, die bayernweit ähnlich verläuft.

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Dringender Appell zum Wassersparen

Altmann ruft deshalb jeden dringlich dazu auf, Wasser überall wo es möglich ist einzusparen. Im Garten sollte nur das Nötigste gegossen und auf einen englischen Rasen oder die Befüllung eines Pools verzichtet werden. Auch in der Landwirtschaft darf keine Wasserentnahme aus Flüssen oder Bächen erfolgen. Sportplätze oder Golfanlange verfügen zwar zum Teil über eigene Brunnen oder Sonderrechte in Bezug auf die Wasserentnahme, aber auch diese bittet der Behördenleiter des Wasseramtes Aschaffenburg um einen Verzicht der Bewässerung des Sportrasens zugunsten der Natur.

Grundwasserspiegel sinkt kontinuierlich

Altmann schildert, dass die Grundwasserneubildung in den letzten zehn Jahren jährlich um 20 Prozent sinke. Dies bedeute, dass es in den nächsten zehn Jahren kontinuierlich 20 Prozent mehr Niederschlag bräuchte, um wieder auf den Stand von vor 20 Jahren zu kommen.

„Grundwasser ist keine unendliche Ressource und wir schöpfen aktuell unser Wasser aus einer Badewanne, die nach und nach immer leerer wird“, so der Behördenleiter. Dieser Umstand muss sich im Bewusstsein der Bevölkerung festsetzen, um das künftige Handeln zu beeinflussen. Deshalb stellt das Wasserwirtschaftsamt Aschaffenburg auch umfangreiches Bildungsmaterial für Grund- und Mittelschulen zur Verfügung, um auch die folgenden Generationen für dieses Thema zu sensibilisieren.

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