Silvaner-Haus: Juliusspital Weingut bekommt neue Vinothek

Geschäftsbereichsleiterin Immobilien, Rebecca Einwag, und Weingutsleiter sowie Geschäftsbereichsleiter, Horst Kolesch, freuen sich über den Baustart. Foto Maria Sippel

Das Juliusspital Weingut bekommt eine neue Vinothek: Die Bauarbeiten am Silvaner-Haus und zur Umnutzung der Zehntscheune auf dem Gelände der Stiftung Juliusspital haben begonnen. Bis Mitte 2023 soll dort eine moderne Vinothek entstehen und darüber hinaus die Büroflächen für die Weingutsverwaltung erweitert werden.

„Endlich geht es los“, freut sich Weingutsleiter Horst Kolesch über den Baubeginn für die seit Jahren ersehnte neue Vinothek für das Juliusspital Weingut Würzburg und ergänzt: „Im Zuge des Umbaus werden das Silvaner-Haus und die Zehntscheune verbunden und alle Dienstleistungen rund um den Wein – Führungen, Feiern, Tagungen, Einkaufen – an einem Ort vereint“.

Seit 6. Dezember wird dafür das 2018 von der Uni Würzburg erworbene sogenannte Silvaner-Haus aufwendig saniert und umgebaut. Die Stiftung Juliusspital schafft dort Büroräumlichkeiten für den Weinvertrieb sowie die Verwaltung des Geschäftsbereichs Weinbau, Landwirtschaft und Forstbetrieb. Das ist Voraussetzung für die anschließende Umnutzung der Zehntscheune als neue Vinothek. Ziel ist die räumliche Zusammenführung von Verkauf, Vertrieb und Verwaltung des Weinguts und somit das Schaffen eines zentralen Anlaufpunkts für alle Belange rund um den Juliusspital-Wein.

Verlagerung des Juliusspital-Weinverkaufs in die Zehntscheune

Die bisherige Vinothek des Weinguts, das Weineck Julius Echter, befindet sich nicht auf dem Gelände der Stiftung Juliusspital, sondern gegenüber dem Haupteingang des Krankenhauses Juliusspital. Das führte in der Vergangenheit manchmal zu Irritationen und weiten Wegen.

Dass die Vinothek daher zukünftig auf dem Stiftungsgelände angesiedelt ist, schafft viele Vorteile – sowohl für die Besucher als auch für die Verwaltung. „Die Verlagerung des Weinverkaufs in die Zehntscheune soll die langjährigen großartigen Verdienste des Weinecks nicht schmälern“, betont der Weingutsleiter. Nach den vorangegangenen umfangreichen Planungen biete der Umbau aber eine optimale Nutzung aller Bereiche des Weinguts, so Horst Kolesch, der als Geschäftsbereichsleiter nicht nur für den Weinbau, sondern auch für die Landwirtschaft und den Forstbetrieb der Stiftung Juliusspital verantwortlich ist.

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So soll das neue Silvaner-Haus aussehen. Bildmaterial/ Rendering mayarchitekten

„Weinarchitektur“ zeigt neues Selbstbewusstsein

Ein weiterer Mehrwert des Umbaus ist laut Juliusspital die architektonische Aufwertung des Ensembles. Durch eine gelungene Weinarchitektur sollen die Qualität des Weines und die Philosophie des Weingutes visuell erfahrbar werden. In Franken habe sich seit einigen Jahren der Begriff der „Weinarchitektur“ etabliert. Dies sei sichtbares Element der Weinqualität und Ausdruck eines neuen Selbstbewusstseins der Winzer und Weingüter in der Region.

Das Juliusspital beauftragte für den Umbau das bekannte Würzburger Planungsbüro mayarchitekten. Das Unternehmen hatte bereits die Gestaltung der heutigen Zehntscheune sowie den Umbau der Weinstuben geplant. Reinhard May und sein projektleitender Partner-Architekt Andreas Ebner seien daher „mit den architektonischen Ansprüchen und Bedürfnissen der Stiftung Juliusspital bestens vertraut.“

Die Fertigstellung des Silvaner-Hauses für den Umzug der Verwaltung ist für Anfang 2023 geplant. Der zweite Bauabschnitt für den Umbau der Zehntscheune soll im Januar 2023 beginnen und bis Herbst des Jahres fertiggestellt werden. Dort wird zukünftig im nördlichen Teil die neue Vinothek entstehen. Im südlichen Teil soll die Stabsstelle Personal der Stiftung neue Räumlichkeiten bekommen. Im Rahmen des Umbaus ist auch eine Aufwertung der Außenflächen zwischen Zehntscheune und Silvaner-Haus geplant, mit Sitzmöglichkeiten und Weingarten.

Silvaner-Haus am Juliusspital: Der Name ist Programm

Die Stiftung Juliusspital hatte 2018 das Gebäude, ein Anbau des Müller-Thurgau-Hauses in der Klinikstraße 8, von der Würzburger Universität erworben und „Silvaner-Haus“ getauft. Passend für das größte Silvaner-Weingut der Welt. Nebenan befand sich früher das „Weinbauliche Kompetenzzentrum“. Hier hatte Hermann Müller aus dem Kanton Thurgau, der Rebenzüchter der heute in Franken beliebten und noch weit verbreiteten Rebsorte Müller-Thurgau, gewirkt. Dieses Gebäude ist weiterhin im Besitz und im Betrieb der Universität.

Während aber sowohl Zehntscheune als auch Müller-Thurgau-Haus unter Denkmalschutz stehen, gilt das nicht für das Silvaner-Haus. Der Stiftung war es trotzdem ein Anliegen, hier im Sinne der Nachhaltigkeit zu handeln und die historische Substanz zu erhalten. Auch wenn der Umbau der sensiblen Gebäude mit großen Anstrengungen verbunden ist.

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