Stadt Würzburg schließt sich Anti-Donaulied-Kampagne an
Die Stadt Würzburg verbannt das umstrittene Donaulied aus den Volksfestzelten. Das geht aus einem Schreiben des Kommunalreferats hervor, wie der Vorsitzende der SPD-Stadtratsfraktion, Alexander Kolbow, mitteilte.
In dem Brief heißt es demnach, die Stadt habe bereits vor Jahren mit Festwirten und Veranstaltern besprochen, auf Lieder mit rassistischem oder sexistischem Inhalt zu verzichten. Allerdings soll künftig auch schriftlich in Verträgen festgelegt werden, dass entsprechendes Liedgut nicht gespielt werden darf. Die SPD hatte einen solchen Antrag an Oberbürgermeister Christian Schuchardt (CDU) gestellt.
Studentin Corinna Schütz, die die Kampagne gegen das Donaulied im vergangenen Jahr in Passau initiiert hatte, erklärte, sie freue sich sehr über das Engagement weiterer Städte. Mit einer Online-Petition hatten die Passauer Aktivisten bundesweit mehr als 36.000 Unterstützer gefunden. Die Gruppe stört an dem Lied die verharmlosende Darstellung der Vergewaltigung eines Mädchens.
Passaus Oberbürgermeister Jürgen Dupper (SPD) hatte zugesagt, das Anliegen der Gruppe unterstützen zu wollen. Die Stadt Montabaur im Westerwald untersagte das Spielen des Donauliedes in Bierzelten. In Erlangen beantragte die Grünen-Fraktion einen Verzicht auf das Lied, was der Stadtrat einem Sprecher nach inzwischen so beschlossen hat.
In einer weit verbreiteten Version des Donauliedes heißt es: „Ich machte mich über die Schlafende her, Ohohoholalala, sie hörte das Rauschen der Donau nicht mehr, Ohohoholalala“ oder „Mein Mädchen, mein Mädchen, was regst du dich auf, Ohohoholalala, für mich war es schön und für dich sicher auch, Ohohoholalala“. (dpa/lby)