Ab Montag gibt es den jungen Wein bei den fränkischen Winzern und im Supermarkt: Federweißer-Jahrgang 2023 „wird ausgezeichnet“!
In den letzten Augusttagen begannen Frankens Winzer mit der Lese der Ortega- und Solaris-Trauben: Die Federweißer-Saison 2023 beginnt! Federweißer ist junger, noch gärender Wein, der traditionell zum Zwiebelkuchen gereicht wird.
Der milchig-trübe Federweißer ist noch kein Wein im klassischen Sinne. Seine Liebhaber aber freuen sich jedes Jahr zum Sommerende über den vergorenen Traubenmost. Er ist etwa fünf bis acht Tage nach der Lese trinkfertig. „Fast alle Winzer Frankens haben Federweißer während der Weinlesezeit im Angebot und verkaufen diesen ab Hof“, erklärt der Sprecher des Fränkischen Weinbauverbandes, Michael Bock, in Würzburg.
Einer der größten Federweißer-Produzenten in Franken, die Winzergemeinschaft Franken aus Kitzingen, rechnet damit, dass ihre ersten Federweißer-Flaschen etwa in der 36. Kalenderwoche – also schon in der nächsten Woche – in den Supermärkten stehen werden.
Daher kommt der Name Federweißer: Hefe “tanzt wie Federn im Glas”
„Federweißer ist ein begrenzt haltbares Produkt, dessen Gärung nicht abgeschlossen ist. Daher gibt es Federweißer nur während der Weinlesezeit“, weiß Verbandssprecher Bock. „Seinen Namen hat Federweißer von der Hefe. Die wird von der Kohlensäure im Gärungsprozess aufgewirbelt und tanzt wie Federn im Glas.“
Nach dem Pressen der Trauben kommt der Most sofort in die Flasche, wo er gärt. Üblicherweise hat Federweißer etwa fünf Prozent Alkohol. „Je länger man ihn lagert, desto mehr ändert sich der Geschmack, da er weitergärt und sich der Zucker in Alkohol umwandelt“, sagte Bock.
Auf etwa 6.300 Hektar wächst in Franken Wein. Wie viel Federweißer jährlich frankenweit produziert wird, wird nicht offiziell erfasst. Er macht aber laut Verband nur einen Bruchteil der gesamten Lesemenge aus.
Die Hauptlese für lagerfähige Weine wird nach Angaben des Weinbauverbandes in den ersten Septemberwochen beginnen. Offizieller Erntestart mit Ministerpräsident Markus Söder und Agrarministerin Michaela Kaniber (beide CSU) soll am 7. September in Rödelsee (Landkreis Kitzingen) sein.
„Die Reben in Franken können derzeit aus dem Vollen schöpfen“, sagt Bock. „Ausreichend Wasser, warme Sommertemperaturen und viele Sonnenstunden sorgen für eine gute Entwicklung und Reife.“ Wahrscheinlich werde es ein ausgezeichneter Jahrgang, mengenmäßig wohl eher durchschnittlich. (dpa/lby)