Der Mazda2 1.5 Hybrid im wob-Autotest

Mazda2 1.5 Hybrid VVT-i Select: Der Kleinwagen unterscheidet sich deutlich vom Familiendesign der Marke. Foto Thomas G. Zügner

Kuckuckskind in der Kleinwagen-Familie: Der Mazda2 1.5 Hybrid VVT-i Select ist das erste Vollhybrid-Modell der Marke

von wob-Testpilot Thomas G. Zügner (für mehr Autotests hier klicken)

Für mächtig viel Verwirrung sorgt der neue Mazda2 1.5 Hybrid VVT-i Select. Denn optisch passt der Kleinwagen so überhaupt nicht ins Bild der Familie des japanischen Herstellers.

Design

Der Mini, der sich von den übrigen Mazda2-Modellen grundlegend unterscheidet, ist genau genommen ein eineiiger Zwillingsbruder des Toyota Yaris Hybrid, mit dem er im nordfranzösischen Valenciennes vom Band rollt. Die Erkennungsmerkmale beziehen sich in erster Linie auf den Austausch der Markenlogos. Auf das gelungene und inspirierende Mazda-Design muss das 3,94 m kurze Kuckuckskind also verzichten. Der schwarz lackierte große Froschmaul-Kühlergrill und die „Pampers“-Heckpartie dürften bei Ästheten keine Jubelarien hervorrufen. Designelemente in Satin-Chrom an Stoßfängern und Seitenleisten sowie ein keckes Spoilerchen über der Heckscheibe versöhnen das Auge zumindest ein bisschen.

Innenraum

Dass Fahrzeuge im Format des hybridisierten Mazda2 in der Fahrgastzelle nicht übermäßig ausufern, überrascht keineswegs. Dennoch bieten die vorderen Plätze ein erstaunliches Raumangebot. Im Fond sieht das erwartungsgemäß ganz anders aus. Schon beim Zustieg nach hinten zwickt es durch den nicht optimalen Öffnungswinkel der hinteren Türen gewaltig. Der höhlenartige Kofferraum fast zwischen 286 und 935 Liter. Wird die im Verhältnis 60:40 geteilte Rücksitzlehne umgeklappt, entsteht eine stattliche Stufe.

Antrieb

Mit dem „Fremdmodell“ ist Mazda erstmals in der Lage, einen Vollhybrid im Portfolio anzubieten. Das Paket aus Verbrenner und Stromer besteht aus einem direkt einspritzenden 1,5-Liter-Benziner mit 92 PS und einem 80 PS/59 kW leistenden Elektromotor. Der Selbstversorger, der nicht erst umständlich und zeitaufwändig an einer Ladestation angestöpselt werden muss, gewinnt beim Bremsen Energie zurück und lädt die unter der Rücksitzbank platzierten Lithium-Ionen-Batterie auf.

Fahrbetrieb

Trotz einer Systemleistung von relativ bescheidenen 116 PS/85 kW geht der Floh erstaunlich agil und temperamentvoll zur Sache. Bei Ampelstarts legt der Mazda2 locker mehrere Fahrzeuglängen zwischen sich und deutlich stärker motorisierte Verfolger. Kein Wunder, bis Tempo 100 dauert es nicht einmal zehn Sekunden, ein Wert, der vor einigen Jahren noch potenten Sportwagen vorbehalten war. Je nach Fahrsituation erfolgt der Einsatz von Benziner und Stromer automatisch. Per Tastendruck lässt sich der Mini-Mazda aber auch zwangsweise für eine kurze Strecke in den reinen Elektromodus versetzen, sofern Bedingungen wie ausreichender Batteriestand oder nur geringe Geschwindigkeit erfüllt sind. Für mehr Fahrspaß sorgt die Aktivierung des Power-Modus, der dem kleinen Flitzer noch ein paar sportliche Gene zusätzlich verpasst. Im Zusammenspiel mit der leichtgängigen und direkten Lenkung bereitet der Mazda2 Hybrid besonders auf kurvenreichen Landstraßen jede Menge Fahrvergnügen. Erstaunlich gut mit dem Hybrid-Paket harmoniert das stufenlose CVT-Automatikgetriebe. Vom oftmals so gefürchteten Gummibandeffekt ist so gut wie nichts zu spüren. Eine Besonderheit stellt der sogenannte B-Gang dar, eine sehr wirksame Motorbremse bei Bergabfahrt.  

Technikcheck Mazda2 1.5 Hybrid VVT-i Select

Motoren: 3-Zylinder-Benziner, 1490 ccm, 92 PS plus Elektromotor mit 80 PS/59 kW (Systemleistung 116 PS/85 kW)

Antrieb: Vorderrad

Länge/Breite/Höhe: 3940/1745/1500 mm

Gewichte: leer 1200 kg; gesamt 1615 kg

Fahrleistungen: 0 bis 100 km/h: 9,7 sec.; Vmax: 175 km/h

Verbrauch: WLTP-Norm 4,0 l; wob-Test 5,36 l Liter Super/100 km (Tank 36 l)

Preis: 28.190 Euro      tgz

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