Berufsfachschule für Pflege Würzburg erneuert Kooperation mit indischem Krankenhaus
Stefan Kolbert, Schulleiter der Berufsfachschulen für Pflege und Krankenpflegehilfe Würzburg, hat nach dreijähriger Corona-Zwangspause zum ersten Mal wieder das Nityaseva Hospital in Shevgaon besucht. Gemeinsam mit Geschäftsführer Michael Kuhnert und Projektleiter Dr. David Villinger vom Missionsärztlichen Institut erneuerte er die bereits bestehende Kooperation mit dem nordindischen Krankenhaus. Zwei Würzburger Pflegeauszubildende stehen bereits wieder in den Startlöchern für das sechswöchige Auslandspraktikum.
„Ich freue mich sehr, dass wir ab 2024 wieder Auszubildende aus unserer Pflegeschule zum Praktikum nach Shevgaon schicken können“, sagt Stefan Kolbert bei seiner Rückkehr aus Nordindien. Der Leiter der Berufsfachschule für Pflege war zusammen mit Michael Kuhnert, Geschäftsführer des Missionsärztlichen Instituts und Mikrobiologe Dr. David Villinger nach Nordindien geflogen, um die 2015 geschlossene Zusammenarbeit mit dem Nityaseva Hospital zu erneuern. Seither hatten acht Würzburger Auszubildende von diesem einzigartigen Auslandseinsatz profitieren können. Corona hatte dem Projekt ein vorläufiges Ende bereitet.
Für Kolbert ist die Wiederbelebung eine Herzensangelegenheit. „Dank der Kooperation mit dem Missionsärztlichen Institut Würzburg erhalten unsere Auszubildenden im dritten Ausbildungsjahr die Möglichkeit, auf dem indischen Subkontinent interkulturelle Pflegeerfahrungen zu sammeln. Eingeschränkte Mittel, ungewohnte Pflegetechniken und ein für uns manchmal befremdlicher Umgang mit Krankheit und Tod zählen zu den vielfältigen Eindrücken des indischen Pflegealltags.“
Neues Schulgebäude und Unterricht auf Englisch
Im Gegensatz zur deutschen Pflegeausbildung müssen die indischen Schüler Schulgeld entrichten. Für Kolbert beim Kooperationsabschluss 2015 Grund genug, ein Patenschaftsprojekt zu initiieren. Dank seines Engagements und großzügiger Spenden konnte auch während Corona die Pflegeausbildung von drei jungen, mittellosen Inderinnen in der am Hospital angegliederten Schule finanziert werden.
„Derzeit wird ein neues, großes Schulgebäude gebaut“, berichtet der Schulleiter der Pflegeschule der Schwesternschaft München vom BRK e.V. und hofft, dass die Pläne der Oberin Sister Betty Sebastian, die Unterrichtssprache auf Englisch umzustellen, bald umgesetzt sein werden. „Dann können auch unsere Auszubildenden dem Unterricht folgen. Das war in der Landessprache Marathi nicht möglich.“
Eintauchen in die indische Pflegewelt
Das Missionsärztliche Institut unterhält mehrere Klinikpartnerschaften, darunter mit dem indischen Nityaseva Hospital. Die Klinik mit ihren 120 Betten bietet Shevgaon mit seinen rund 30.000 Bewohner und der umliegenden Landbevölkerung medizinisch-pflegerische Grundversorgung. Die Klinik mit der angegliederten Pflegeschule und mehreren ambulanten Außenstationen werden von den dort tätigen Schwestern vom Orden der Gemeinschaft der Missionshelferinnen geleitet und betrieben.
Neben dem Schwerpunkt der Gesundheitsversorgung für Mütter und Kinder mit mehr als 3.000 Geburten pro Jahr legt die Ordensgemeinschaft großen Wert auf die Pflegeausbildung und -praxis. Schulleiter Kolbert hofft mittelfristig auf einen gegenseitigen Austausch. „Es wäre schön, wenn auch junge Inderinnen und Inder nach Würzburg zur Ausbildung kommen würden.“
Doch vorerst warten zwei junge Frauen schon ungeduldig darauf, im Januar für sechs Wochen nach Indien zu fliegen. Sie freuen sich sehr darauf, in die (Pflege-)Welt auf dem indischen Subkontinent einzutauchen.
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