Tschechischer Botschafter überreicht „Gratias agit“-Orden im Wenzelsaal an Barbara Stamm
Im Wenzelsaal, der guten Stube des Würzburger Rathauses, wurde kürzlich die ehemalige Landtagspräsidentin Barbara Stamm mit dem „Gratias agit“-Orden der Tschechischen Republik ausgezeichnet. Die Ehrung erhielt die Würzburger Ehrenbürgerin für ihr außerordentliches Engagement um die deutsch-tschechische Zusammenarbeit und wurde vom tschechischen Botschafter Dr. Tomáš Kafka im Rahmen einer kleinen Feierstunde überreicht.
In früheren Zeiten sei die Zusammenarbeit zwischen den beiden Nationen eher eine „Mission impossible“ gewesen. Stamm habe mit ihrem Handeln Bahnbrechendes für die deutsch-tschechische Zusammenarbeit geleistet, so Kafka und führte zwei besonders prägende Ereignisse in Stamms Amtszeit als Landtagspräsidentin an: 2013 sprach Petr Nečas als erster Premierminister Tschechiens im Bayerischen Landtag. Außerdem initiierte Stamm, dass 2017 der gemeinsam begangene Holocaust-Gedenktag in Theresienstadt stattfinden konnte.
„Bei der Erinnerung an diesen Tag läuft es mir heute noch kalt den Rücken hinunter“, so Stamm. Für die Ehrung verspüre sie große Dankbarkeit und nehme diese für das bayerische Parlament entgegen. Oberbürgermeister Christian Schuchardt freute sich ganz besonders, dass die Ehrung in Stamms Heimatstadt stattfand: „Wir feiern heute eine ‚ausgezeichnete Diplomatin‘. Ferner betonte er in seinen Ausführungen, dass Würzburg durch zahlreiche historische und aktuelle Bezüge „wohl eine der tschechischsten Städte Deutschlands“ sei. Heute geprägt vom Austausch mit der Partnerstadt Trutnov im Riesengebirge, war Würzburg auch schon in früheren Jahrhunderten ein Profiteur des kulturellen Austausches, wie zahlreiche Meisterwerke des bekannten böhmischen Baumeisters Balthasar Neumann tatkräftig unter Beweis stellten.
Am Ende der Feierstunde trugen sich der tschechische Botschafter Dr. Tomáš Kafka und Melanie Huml, Bayerische Staatsministerin für Europaangelegenheiten und Internationales, ins Goldene Buch der Stadt Würzburg ein.
Text und Bilder: Rudi Merkl