wob-Vorstellung: Ford Explorer Plug-in Hybrid

„Dickschiff“ mit mehr als fünf Metern Länge und sieben Sitzplätzen: Ford Explorer Plug-in Hybrid. Foto Ford

Fast zwei Jahrzehnte war der Ford Explorer vom deutschen Markt verschwunden. Jetzt kommt er als Plug-in Hybrid zurück.

Die neu entwickelte sechste Generation strotzt vor Selbstbewusstsein. Die Frontpartie mit dem kurzen Achsüberhang trägt einen weitaus eleganteren Kühlergrill als der riesige schwarze Schlund der kleineren Familienmitglieder. Das Seitenprofil weist eine nach hinten leicht abfallende Dachlinie auf, die in einem in Wagenfarbe lackierten Heckspoiler ausläuft. Schwarze Kontraste bieten Seitenschweller, Dachreling und Applikationen an den Türgriffen. Die Auspuffanlage besteht aus vier Endrohren aus poliertem Edelstahl.

Mit einer Außenlänge von fast 5,05 m stellt der neue Explorer den ohnehin schon recht wuchtigen Edge, der aber gut 22 cm kürzer ist, nochmals deutlich in den Schatten. Da er über beide Außenspiegel mehr als 2,28 m Breite aufweist, bliebt die linke Spur in Deutschlands Baustellen für den Explorer praktisch komplett tabu. Dafür glänzt der Amerikaner mit serienmäßig sieben Sitzplätzen und einem üppigen Laderaum. Selbst bei voller Bestuhlung fasst das Gepäckabteil 240 Liter, werden nur zwei Sitzplätze benötigt, übertreffen die dann zur Verfügung stehenden 2274 Liter sogar den Stauraum klassischer Kombis. Im Innenraum finden sich diverse Ablagefächer mit einem Gesamtvolumen von 123 Litern sowie zwölf Getränkehalter.

In Deutschland ist der Explorer ausschließlich als benzin-elektrische Variante mit Steckdosenanschluss zu haben. Unter der Haube arbeitet ein 2956 ccm großer Sechszylinder-Turbobenziner mit Direkteinspritzung und 363 PS zusammen mit einem 75 kW/102 PS starken Elektromotor. Mit einer Systemleistung von 457 PS ist der Explorer Plug-in Hybrid damit das stärkste Fahrzeug von Ford mit dieser Technologie. 825 Nm Drehmoment, das bereits bei 2500 Umdrehungen zur Verfügung steht, zeugt von kräftigem Durchzugsvermögen. So gibt Ford für das leer fast 2,5 Tonnen schwere „Dickschiff“ einen Beschleunigungswert von 6,0 Sekunden bis Tempo 100 an. Die Höchstgeschwindigkeit liegt bei 230 km/h. Auch als Zugfahrzeug macht der Wagen keine schlechte Figur, kann er doch 2,5 Tonnen an den Haken nehmen. Permanenter Allradantrieb und eine Zehn-Gang-Wandlerautomatik sind übrigens serienmäßig an Bord.

Trotz seiner Masse und seines leistungsstarken Antriebs unter der Haube scheint der Explorer Plug-in Hybrid fast „von Luft und Liebe“ zu leben. Dieser Eindruck jedenfalls könnte beim Betrachten der offiziellen Verbrauchsangaben entstehen. Denn die WLTP-Norm bescheinigt dem Ford einen Konsum von gerade einmal 3,1 Litern Super auf 100 km. Bei diesem Wert berücksichtigt ist die Tatsache, dass der Explorer 42 km rein elektrisch zurücklegen kann. Im Alltag wird aber vermutlich kaum ein Fahrzeugbesitzer auch nur in die Nähe dieses traumhaften Verbrauchs kommen. Nicht zuletzt aufgrund der Tatsache, dass laut Statistik eine sehr hohe Anzahl an Autos mit Plug-in Hybrid-Antrieb in der Praxis selten bis nie an der Steckdose aufgeladen werden, was an einer herkömmlichen Haushaltssteckdose happige fünfeinhalb Stunden dauert, dürfte der Realitätsverbrauch deutlich höher liegen. Einen drehmomentstarken und sparsamen Dieselmotor, der besonders gut zum Explorer passen würde, steht nicht zur Verfügung.

Exakt 76000 Euro ruft Ford für den Explorer Plug-in Hybrid auf. Dafür gibt es das Ausstattungsniveau ST-Line mit vier Elektro-Fahrprogrammen und sieben Fahrmodi (normal, Sport, unbefestigte Straße, rutschig, Ladung/Anhänger, Eco, tiefer Schnee/Sand). Ebenfalls serienmäßig an Bord sind unter anderem Toter-Winkel-Warner, automatisches Fernlicht, Ein- und Ausparkassistent, Auffahrwarner, der auch Fußgänger und Radfahrer erkennt, sensorgesteuerte Heckklappe, zweiteiliges Panorama-Schiebedach, beheizbares Lederlenkrad, elektrisch einstellbare, klimatisierte und beheizbare Vordersitze mit Massagefunktion, verschiebbare und beheizbare Außenplätze in der zweiten Reihe sowie zwei elektrisch aus- und einfahrbare Einzelsitze in Reihe drei.       

von Thomas G. Zügner

Ford Explorer Plug-in Hybrid

  • Motor: 3,0-Liter-Benziner mit 363 PS plus Elektromotor mit 102 PS (Systemleistung 457 PS)
  • Antrieb: Permanenter Allrad
  • Länge/Breite/Höhe: 5049/2204/1778 mm
  • Fahrleistungen: 0 bis 100 km/h: 6,0 sec.; Vmax: 230 km/h
  • WLTP-Normverbrauch: 3,1 Liter Super/100 km
  • Preise: ab 76.000 Euro           tgz

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert