Neben intensiven Retuschen an der Optik steht beim neuen Mitsubishi ASX 2.0 4WD Top ein stärkerer Motor im Mittelpunkt sowie die Möglichkeit, den Japaner auch mit Allradantrieb zu kombinieren.
Design: Die komplett neue Frontpartie mit Änderungen an Kühlergrill, Motorhaube, Stoßfänger, Kotflügeln und Unterfahrschutz stehen dem Fernost-Gefährt ausgezeichnet. Dazu gehören auch neue Scheinwerfer und Leuchtgrafiken, die zum bulligeren Gesamteindruck beitragen. Deutlich markanter wirkt das Heck durch neue Lichter und Retuschen an Stoßfänger, Unterfahrschutz und KotflügQelblende.
Raumangebot: Etwas knapp ausgefallen ist der Türausschnitt für den Fond, so dass beim Ein- und Aussteigen ein wenig Gelenkigkeit sicherlich von Nutzen sein dürfte. Dort erwartet die Passagiere für einen Kompaktwagen erstaunlich viel Knie- und Beinfreiheit. Sogar auf dem in vielen Fällen fast schon unzumutbaren Mittelplatz reist es sich im Mitsubishi ASX halbwegs komfortabel. Solider Standard ist auch das zwischen 406 und 1156 Liter fassende Gepäckabteil. Bei Vorklappen der im Verhältnis 60:40 geteilten Rücksitzlehne ergibt sich erfreulicherweise ein fast komplett ebener Laderaumboden.
Antrieb: Nominell hat der neue ASX deutlich mehr Power unter der Haube. Dort ersetzt ein 2,0 Liter großer Benziner mit 150 PS das 117 PS starke Vorgängeraggregat mit 1,6 Litern Hubraum, das mit Fünfgang-Schaltgetriebe und Frontantrieb kombiniert war. Auch mit höherer Zugkraft (195 statt 154 Nm) ist der besonders unter Last ziemlich aufdringlich tönende Vierzylinder alles andere als temperamentvoll. Trotz des Leistungszuwachses liegt bei den Fahrleistungen nur die Spitzengeschwindigkeit geringfügig höher. Um über einen Liter mehr verbraucht die Maschine laut Norm, die mit 7,3 Litern Super auf 100 km angegeben ist. Im Test schluckte der Saugbenziner 8,44 Liter. Verbesserungspotential bietet das Fahrwerk, das auf schlechten Straßen mit viel Flickwerk und Schlaglöchern heftig poltert.
Fahrbetrieb: Eine überaus sinnvolle Einrichtung bildet der Allradantrieb des Japaners. Per Knopfdruck sind dabei drei Modi anwählbar. Im Prinzip überflüssig ist der Aufruf von 2WD, der reinen Frontantrieb ermöglicht, da in der Position 4WD Auto die elektronisch geregelte Lamellenkupplung unter normalen Verhältnissen bis zu 98 Prozent der Antriebskraft an die Vorderräder schickt. Je nach Situation erfolgt aber eine variable Verteilung bis zu einem Verhältnis von 50:50, was dem Fahrverhalten positiv zugute kommt. Der 4WD Lock-Modus unterstützt den ASX offroad. Leider ist der Allradantrieb nur in Kombination mit einem stufenlosen CVT-Automatikgetriebe erhältlich, das sechs simulierte Fahrstufen aufweist. Der einst so gefürchtete „Gummibandeffekt“ macht sich zwar nur noch beim kräftigen Beschleunigen bemerkbar, ein Schaltgetriebe wie im frontgetriebenen ASX wäre aber dennoch eine angenehmere Option.
Fazit: Der neue Mitsubishi ASX 2.0 4WD Top bringt den Allradantrieb in die Baureihe zurück. Schade, dass ein drehmomentstarker und dennoch sparsamer Dieselmotor keine Aussichten auf ein Comeback hat. Thomas G. Zügner
Mitsubishi ASX 2.0 4WD Top
- Motor: 4-Zylinder-Benziner, 1998 ccm, 150 PS
- Antrieb: Zuschaltbarer Allrad
- Länge/Breite/Höhe: 4365/1810/1640 mm
- Gewichte: leer 1545 kg; gesamt 1970 kg
- Fahrleistungen: 0 bis 100 km/h: 12,2 sec.; Vmax: 190 km/h
- Verbrauch: NEFZ-Norm 7,3 l; wob-Test 8,44 l Liter Super/100 km (Tank 60 l)
- Preis: 33.390 Euro tgz