Wie viele Eichhörnchen leben in Bayern?

Foto © Heinz Ehrsam

Wo die Hörnchen wohnen: Bürgerforscher zählen Eichhörnchen in Bayern – zählen Sie mit! Und: Tipps zum Eichhörnchen-Schutz

Wo leben mehr Eichhörnchen in Bayern – im Wald oder in der Stadt? So genau weiß das niemand. Der BUND Naturschutz will das mit Hilfe von engagierten Bürgerforschern ändern. Seit einem Jahr sammelt er nun Daten über Eichhörnchen.

„Wir wollen wissen, wie es den Eichhörnchen in Bayern geht und wie sie in unserer modernen Landschaft zurechtkommen. Dafür brauchen wir die Unterstützung von Freiwilligen, die sich gerne in der Natur aufhalten und uns zufällig beobachtete Eichhörnchen melden“, erklärt Armin Amrehn, Vorsitzender der BUND Naturschutz-Kreisgruppe Würzburg. „Je mehr wir wissen, umso besser können wir die flinken Kletterer und ihren Lebensraum schützen“, so Amrehn weiter.

„Obwohl Eichhörnchen in Bayern noch flächendeckend verbreitet sind, leiden sie sehr unter dem zunehmenden Verlust alter Stadtbäume, aber auch durch Fällung älterer Bäume in Laub- und Mischwäldern“, erläutert Steffen Jodl, Geschäftsführer beim BN Würzburg. Nun gibt es eine erste Bilanz des Bürgerforscher-Projektes und Tipps für eine aktive Eichhörnchen-Hilfe. 

164 gemeldete Eichhörnchen in Würzburg

Im April 2020 startete der BUND Naturschutz das großangelegte Bürgerforscher-Projekt „Eichhörnchen in Bayern“. Ehrenamtliche sollen helfen, Daten zu erfassen, um herauszufinden, wie es den Eichhörnchen in Bayern geht und wie sie in unseren Städten, Dörfern und Wäldern zurechtkommen. Ziel ist es, mehr über ihre Verbreitung zu erfahren und das Wissen über Entwicklung und Zustand der Eichhörnchen-Populationen zu verbessern.

„Mehr als 153 Meldungen mit 164 Tieren wurden seit Projektstart in Würzburg gemeldet. Bayernweit sind es sogar 10.400 Meldungen und rund 12.500 Tiere. Das sind hoffnungsvolle Zahlen für ein Pilotprojekt. Die Menschen haben großes Interesse an Eichhörnchen und möchten sich aktiv an ihrem Schutz beteiligen“, freut sich Steffen Jodl.

Die Teilnahme am Projekt ist ganz einfach: Jeder kann mitmachen und Eichhörnchen-Forscher werden. Freiwillige melden dem BUND Naturschutz, wann und wo sie Eichhörnchen gesehen haben – schnell und einfach über die BN-Webseite oder noch einfacher mit der Smartphone-App „Eichhörnchen in Bayern“, die es für Android und iOS Betriebssysteme kostenfrei zum Download gibt.

Eine erste Bilanz zum Projekt und Infos zur Teilnahme findet man unter Ergebnisse 2020 – BUND Naturschutz in Bayern e.V. (bund-naturschutz.de)

Eichhörnchen-Bayern
Kennen Sie die Eichhörnchen-App? © BUND Naturschutz

Eichhörnchen haben Städte in Bayern erobert

Die Nager gehören vielleicht zu den beliebtesten Wildtieren. Trotzdem haben sie es zunehmend schwer, gute Lebensräume zu finden. Der ursprüngliche Lebensraum des Eichhörnchens sind Wälder. Als sogenannte Kulturfolger sind sie auch in Städten und Gärten anzutreffen. Dort ernähren sie sind von energiereichen Baumsamen und -früchten, die jedoch erst ab einem gewissen Baumalter produziert werden. Im Siedlungsbereich profitieren die Baumkletterer von den traditionellen Streuobstwiesen und Pflanzungen von Walnussbäumen und Haselnusssträuchern.

BN-Tipps für aktive Eichhörnchen-Hilfe

Die einfachste Hilfe: Alte Bäume stehen lassen! Diese bieten, besonders wenn Totholz vorhanden ist, auch für viele andere Tiere gute Lebensbedingungen.

Ansonsten reichen oft schon ein paar Handgriffe, um den Baumkletterern zu helfen und den eigenen Garten „hörnchenfreundlich“ zu gestalten. „Pflanzen Sie nuss- und fruchttragende Gehölze, wie Haselnuss, Walnuss oder Buchen, Kastanien und Obstbäume. So können sich die sympathischen Nager mit genügend Vorräten eindecken“, rät der Biologe Steffen Jodl.

Regentonnen können zu Todesfallen werden! Aus diesem Grund sollte unbedingt ein Deckel oder ein stabiles Drahtnetz darüber angebracht werden. Als Tränke ist eine flache Schale mit Wasser besser geeignet – die nehmen auch Vögel gerne an.

Wilde Ecken in Gärten sind außerdem pflegeleicht und schaffen zusätzlich Lebensräume für Igel und Wildbienen. Dazu kann in einem Teil des Gartens die Wiese stehen bleiben und Laub und Geäst auf einem Haufen gesammelt werden. Dies ermöglicht es den Tieren, Material für ihren Unterschlupf zusammenzutragen.

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