wob-Autotest: Der Kia Sorento 2.2 CRDi AWD Platinum Siebensitzer fährt wendig und agil
Mann, der neue Kia Sorento 2.2 CRDi AWD Platinum Siebensitzer ist ʼne echte Wuchtbrumme.
von wob-Testpilot Thomas G. Zügner
Design: Die vierte Generation dehnte sich in Länge, Breite und Höhe zwar nur um einen zusätzlichen Zentimeter aus, ist aber dennoch eine stattliche Erscheinung. Der modifizierte und in glänzendem Schwarz ausgeführte Kühlergrill in Tigernasen-Optik bezieht scheinbar die Scheinwerfer mit ein, was Breitenwirkung erzeugt. Seitliche Zierleisten, Türgriffe und eine angedeutete Haifischflosse am hintersten Seitenfenster setzen Akzente in Satinchrom. Am Heck mit den vertikalen Rückleuchten zieht sich die seitliche Schulterlinie über die Kofferraumklappe hinweg.
Innenraum: Die neue Sorento-Plattform bietet einen 3,5 cm größeren Radstand und viel Platz. So können sich die Passagiere gemütlich in die mit grauen Nähten verzierten Nappaledersitze lümmeln. Gigantisch muten Knie- und Beinfreiheit an, wenn sich die um stattliche 26 cm verschiebbare zweite Sitzreihe in hinterster Position befindet. Die beiden Einzelstühle in Reihe drei verschwinden bei Nichtbedarf platzsparend im Laderaumboden. Werden sie benötigt, gewinnen sie zwar keinen Preis für Bequemlichkeit auf langen Distanzen, können aber von gelenkigen Erwachsenen durchaus genutzt werden. Dann schrumpft allerdings der Kofferraum auf nur 187 Liter. Werden beide Sitzreihen umgeklappt, vergrößert sich das Ladevolumen auf 2011 Liter. Weil sich beim Umlegen der Lehnen der im Verhältnis 60:40 geteilten zweiten Reihe die Sitzflächen mit absenken, entsteht ein weitgehend ebener Kofferraumboden.
Antrieb: Überarbeitet hat Kia den 2,2 Liter großen Turbodiesel, dessen Motorblock aus Aluminium stattliche 19,5 kg Gewicht einspart. Von 2199 auf 2151 ccm geschrumpft ist der Hubraum, fast unverändert blieb die Leistung (201 statt 200 PS), dessen 148 kW der Hersteller mathematisch nicht ganz korrekt auf 202 PS aufrundet. Weitestgehend auf Augenhöhe verblieben auch Fahrleistungen und Verbrauchswerte, wobei der nach NEFZ-Norm ermittelte Konsum von 6,0 Litern Diesel auf 100 km wohl eher theoretischer Natur ist.
Fahrbetrieb: Das koreanische Dickschiff ist zwar kein ausgesprochen sportlicher Kurvenfeger, fährt sich aber für seine Masse erstaunlich wendig und agil. Das überarbeitete Fahrwerk sowie die um 54 kg leichtere und auch steifere Karosserie sorgen für weniger Vibrationen und Geräusche. Die Abstimmung des Sorento stellt einen gelungenen Mix dar aus Komfort und Dynamik. Vier Modi nehmen Einfluss auf Lenkungs- und Getriebecharakteristik sowie Gasannahme. Neu im allradgetriebenen Sorento ist eine spezielle Unterstützung auf Schnee, Matsch und Sand mit reduziertem Radschlupf, verzögerten Gangwechseln und angepasster Drehmomentverteilung auf die Räder.
Fazit: Der neue Kia Sorento 2.2 CRDi AWD Platinum Siebensitzer bietet ein beeindruckendes Ausstattungsniveau. Das digitale Cockpit lässt sich auf verschiedene Arten darstellen und bietet zahlreiche Informationen. Der Totwinkelassistent verfügt sogar über eine Monitoranzeige in den Instrumenten: Bei Betätigen der Blinker erscheinen entsprechende Kamerabilder. Ein Zusammenstoßen der Köpfe von Fahrer und Beifahrer bei einem Unfall verhindert ein Airbag zwischen den Vordersitzen. Beheizbar sind Lederlenkrad, Vordersitze und die äußeren Plätze in Reihe zwei. Die elektrische Heckklappe öffnet automatisch per Annäherungssensor. Ohne Fahrer im Auto bewegt sich der Sorento sogar selbsttätig in enge Stellplätze oder in Garagen und wieder heraus. Thomas G. Zügner
Kia Sorento 2.2 CRDi AWD Platinum Siebensitzer
- Motor: 4-Zylinder-Turbodiesel, 2151 ccm, 201 PS
- Antrieb: Permanenter Allrad
- Länge/Breite/Höhe: 4810/1900/1700 mm
- Gewichte: leer 1894 kg; gesamt 2600 kg
- Fahrleistungen: 0 bis 100 km/h: 9,2 sec.; Vmax: 202 km/h
- Verbrauch: NEFZ-Norm 6,0 l; wob-Test 8,07 l Liter Diesel/100 km (Tank 67 l)
- Preis: 56.780 Euro