Tropenhölzer sind besonders resistent gegen Witterung, Feuchtigkeit und Pilze und daher oft langlebiger als heimische Holzarten. Sie benötigen keine thermische oder chemische Behandlung und sind deshalb vor allem für den Einsatz im Außenbereich geeignet – etwa für Terrassendielen, Gartenmöbel, Poolumrandungen, Fassaden, Parkettböden und Fenster.
Gegen Tropenhölzer sprechen die langen Transportwege. „Daher sollten keine Wegwerfprodukte wie etwa Dekoartikel aus Tropenholz gekauft werden, sondern nur werthaltige Produkte mit einer langen Nutzungs- und Lebenszeit wie etwa Fenster, Terrassendielen oder Außenmöbel“, rät Dirk Teegelbekkers, Geschäftsführer der Waldschutzorganisation PEFC.
Tropenwälder nachhaltig bewirtschaften
Brandrodungen, Verdrängung von Ureinwohnern, Ermordung von Umweltaktivisten: Häufig wird beim Holzeinschlag in tropischen Ländern gegen Gesetze verstoßen und in vielen Anbauregionen herrschen soziale Missstände.
Holz aus Tropenwäldern per se zu boykottieren, sei allerdings nicht zielführend, meint Dirk Teegelbekkers: „Wenn die Nachfrage nach Tropenhölzern nachlässt, können die Menschen vor Ort nicht mehr von der Waldwirtschaft leben. Die Waldflächen werden dann gerodet, um Platz für die Viehzucht oder für Monokulturen wie Palmöl oder Soja zu schaffen, da für diese Produkte die Nachfrage groß ist.“ Dann bedeuten illegale Abholzung und Rodung das Aus für den Wald. Ziel müsse es deshalb sein, den Tropenwäldern einen solchen Wert zu geben, dass die Leute vor Ort sie lieber nachhaltig bewirtschaften, anstatt sie in andere Landnutzungsformen umzuwandeln.
Auf Tropenhölzer mit Siegel achten
Bei Tropenhölzern mit dem PEFC-Siegel können Verbraucher sicher sein, dass diese aus einer nachhaltigen Waldbewirtschaftung stammen. Während die entsprechende EU-Holzhandelsverordnung lediglich prüft, ob das Holz legal im Sinne der jeweiligen Gesetzgebung der Länder geschlagen wurde, geht die Waldschutzorganisation einen Schritt weiter und knüpft die Zertifizierung der Tropenwälder an strenge soziale und ökologische Standards. „Dazu zählen beispielsweise der Schutz von ökologisch besonders wertvollen Waldgebieten, das Verbot des Einsatzes genetisch manipulierter Organismen, der Arbeitsschutz der im Wald arbeitenden Menschen sowie die Berücksichtigung der Rechte indigener Völker“, betont Dirk Teegelbekkers.
Die Zertifizierung garantiert Transparenz und Sicherheit entlang der gesamten Lieferkette – vom Holz im Wald bis zum Endprodukt. Zertifiziertes Tropenholz leistet somit einen aktiven Beitrag zum Wald- und Umweltschutz und zur wirtschaftlichen Entwicklung der Herkunftsländer. (djd)