Würzburger Rotarier unterstützen Afrika-Hilfe
„Wir müssen unsere Hilfsprojekte auch trotz Corona am Laufen halten!“ Darüber waren sich die 300 Rotarier aus Franken und Thüringen einig, die unter Leitung des Governors Heribert Trunk (Bamberg) per Video tagten. Er leitete die Konferenz von Südafrika aus und konnte auf eine stolze Bilanz verweisen. „Seit 2014 ist geradezu eine Verdoppelung der rotarischen Afrika-Hilfe zu verzeichnen. Dabei verfolgen wir das rotarische Prinzip der Hilfe zur Selbsthilfe. Aber Afrika-Hilfe ist auch ein Lernprozess bezüglich des Aufeinandertreffens verschiedener Kulturen und Mentalitäten“, so Trunk.
Der Rotary-Club Würzburg Residenz leistete auch einen Beitrag in Höhe von 6.000 Euro. Damit unterstützten sie das Projekt Hoachanas in Namibia. Dort versorgt eine Suppenküche sehr bedürftige Waisenkinder und Jugendliche täglich mit einer warmen Mahlzeit. Diese Küche wird exklusiv durch den Rotary Club Würzburg Residenz finanziert. Außerdem werden die Kinder nach der Schule und dem Essen von Lehrern betreut, so dass hier Hilfe zur Selbsthilfe gegeben ist. Die bedürftigen Kinder haben somit eine bessere Lebensperspektive.
Auf Urlaubsreise mit dem Leid der Menschen konfrontiert
Ins Leben gerufen hat das Projekt Hoachanas in Namibia die in Schweinfurt geborene und inzwischen in Aschaffenburg lebende Angelika Gleich. Die Idee zu diesem erfolgreichen Hilfsprojekt entstand bei einer privaten Urlaubsreise 1999. Mit dem Leid der Menschen vor Ort konfrontiert, beschloss selbst aktiv zu werden. Über das Gelingen des Projektes überzeugt sie sich jährlich vor Ort in Namibia, wobei sie alle anfallenden Reisekosten selbst trägt. Weitere Infos hier.
Über sogenannte „Globel Grants“ investierte Rotary in den vergangenen drei Jahren 47 Millionen Dollar in Afrika. Davon allein 6,5 Millionen Dollar in 51 Projekte, die deutsche Rotary Clubs als Partner hatten. Während der weltweite Schwerpunkt rotarischer Hilfe mit 44 Prozent auf Krankenvorsorge und Behandlung liegt, stehen in Afrika mit 32 Prozent Wasser, Abwasser und Hygiene im Vordergrund. Wichtig bei allen Vorhaben in Afrika seien zwei Faktoren: seriöse Partner und die Stärkung der Gemeinschaft vor Ort.
Der aktuelle Weltpräsident Holger Knaack, Mitglied im Rotary Club Herzogtum Lauenburg-Mölln, fasste zusammen: „Rotary eröffnet Möglichkeiten. Wir brauchen nicht immer über Dritte gehen, sondern können unsere Projekte direkt angehen.“ Durch den Einsatz in Afrika und die Hilfe zur Selbsthilfe könne verhindert werden, dass sich Menschen auf den gefährlichen Weg nach Europa machten, weil sie in Afrika keine Perspektive mehr sehen.
Der Rotary-Distrikt 1950 besteht aus 68 Clubs in Franken und Thüringen.