Odeon Lounge: Trotz Karte keine Party

Gäste standen sich auf der Straße die Beine in den Bauch – viel zu viele Karten im Vorverkauf?

Unsere Redaktion erreichte ein Schreiben einer Leserin, die uns von unerfreulichen Erlebnissen im Rahmen der „Reopening Party“ der Odeon Lounge am 1. Oktober in der Augustinerstraße berichtete.

Statt ausgelassener Partystimmung erwartete die 24jährige Studentin und ihre Freunde, die bereits im Vorverkauf Eintrittskarten erworben hatten, eine lange Warteschlange. Diese habe sich auch im Verlauf mehrerer Stunden nicht sichtbar verkürzt. Auf Nachfrage erfuhr die Gruppe, dass der Zutritt nur möglich wäre, wenn andere Gäste den Club wieder verlassen würden. Das Sicherheitspersonal versuchte den Unmut der Wartenden zu dämpfen. „Uns wurde gesagt, dass wir eine Rückerstattung bekommen, wenn wir uns per Mail an den Club wenden“, so unsere Leserin.

Odeon Lounge: Mehr Karten als Platz?

Die Studentin mutmaßt: „Es wurden offensichtlich deutlich mehr Karten verkauft, als die räumlichen Kapazitäten des Odeons zulassen.“ Womöglich deshalb gaben etliche potentielle Clubbesucher irgendwann auf. Sie besuchten andere Locations oder gingen nach Hause. So entschieden sich auch die 24jährige und ihre zehnköpfige Truppe zu einem Zwischenstopp in der benachbarten Shisha-Bar. Grund dafür: Am Eingang des Odeons kam es zu immer größeren Menschenansammlungen. Die Security habe daraufhin angefangen, die Gäste wegzuschieben und zu schubsen, so dass manche sogar auf der Straße landeten.

Auch beim nächsten Versuch erhielten die 24Jährige und ihre Gruppe keinen Einlass: „Natürlich habe ich nachgefragt, wie es sein kann, dass die Leute trotz Karte nicht in den Club dürfen und ob es sein kein, dass viel zu viele Karten im Vorverkauf angeboten wurden.“ Statt einer Antwort wurde ihr von einer Mitarbeiterin mitgeteilt, dass sie jetzt auf gar keinen Fall mehr in den Club hineinkommt, da sie sich „zu sehr aufgeregt“ hätte. Dann durften zwar die Begleiter unser Leserin eintreten, die Studentin selber aber nicht – was umso pikanter ist, da sie die einzige Schwarze in der Gruppe war. Die junge Frau möchte daher ein „rassistisches Motiv“ nicht ausschließen.

Ein „Verpisst euch“ als Abschiedsgruß?

Die Mitarbeiterin habe sich letztendlich auf ihr Hausrecht berufen und sei nicht mehr gesprächsbereit gewesen. Ein Security habe dann sogar körperlich eingegriffen und die – auf dem Gehsteig vor der Disko – stehende Studentin an den Hüften weggeschoben. Anschließend seien sie, ihr Partner und eine Freundin mit „Verpisst euch!“ verabschiedet worden.

Die Rezensionen bei Google und Facebook legen nahe, dass dies – soweit zutreffend – möglicherweise kein Einzelfall sowohl an diesem als auch am Folgeabend gewesen sein könnte. Trotz mehreren Versuchen einer Kontaktaufnahme war es wob – Würzburgs Wochenzeitung bisher nicht möglich, eine Stellungnahme des Geschäftsführers der Odeon Lounge zu den Vorfällen zu erhalten. (nw)

 

 

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