Martin Heilig: Der erste grüne OB im Freistaat

Martin Heilig holt bei der Oberbürgermeister-Stichwahl in Würzburg 65 Prozent der Stimmen – Landrat Thomas Eberth (CSU) gratuliert

Der Sieg des Grünen-Kandidaten Martin Heilig bei der Oberbürgermeisterwahl in Würzburg ist historisch: Mit Beginn seiner Amtszeit am 1. Juli wird Heilig der erste grüne Oberbürgermeister in Bayern sein. Der 49-Jährige holte laut dem vorläufigen Endergebnis 65 Prozent der gültigen Stimmen. Mitkandidatin Judith Roth-Jörg kam auf 35 Prozent.

Heilig ist derzeit 2. Bürgermeister und Stellvertreter des amtierenden Oberbürgermeisters Christian Schuchardt (CDU), der zum Deutschen Städtetag wechselt. „Ich fühl‘ mich riesig“, sagte Heilig, ein gebürtiger Würzburger, nach dem Wahlsieg im Rathaus. Er müsse nun erstmal verarbeiten, was passiert sei. Sein Politikstil des Zuhörens und des sachlich Bleibens habe sich ausgezahlt. Er wolle nun die Bevölkerung mitnehmen und dieser auch Verantwortung geben.

Im ersten Wahlgang am 4. Mai war Heilig auf 39,6 Prozent aller gültigen Stimmen gekommen. Weil er die absolute Mehrheit verfehlte, kam es zur Stichwahl – dieses Mal erhielt der Grüne dann auch Unterstützung aus den Reihen der SPD. 

Rund 96.000 Bürgerinnen und Bürger waren zur Abstimmung aufgerufen, die Wahlbeteiligung lag bei nur noch 47,4 Prozent (erster Wahlgang: 52,2 Prozent).

Landrat Thomas Eberth (CSU) gratulierte dem neuen Oberbürgermeister der Stadt Würzburg, herzlich zum Wahlerfolg. Eberth zeigt sich zuversichtlich, dass das partnerschaftliche Miteinander zwischen Stadt und Landkreis nun weiter vertieft wird: „Ich freue mich darauf, die bisherige vertrauensvolle Zusammenarbeit mit Martin Heilig fortzuführen und gemeinsam neue Impulse zu setzen – im Sinne unserer Region und ihrer Menschen“, so Eberth.

CSU-Parteichef Markus Söder bedauerte das Wahlergebnis. „Gestern, Würzburg, war schade“, sagte er in München. „Wir sind der festen Überzeugung, dass das Ergebnis eben kein Trend ist. Das hat extrem lokale Gründe“, so der Ministerpräsident. Die CSU werde den Wahlausgang vor Ort aufarbeiten. (dpa/red)

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