Kann Würzburg chillen ohne zu müllen? CSU Ortsverband Sanderau äußert sich zu Mainwiesen voller Müll– Leserbrief: „Räume ständig Scherben weg“
Leere Flaschen, Verpackungen, Essensreste, Einweggrills… 25 Kubikmeter Müll sammelten die Mitarbeiter des Würzburger Gartenamtes an einem einzigen – vergleichsweise ruhigen – Partywochenende an den Hotspots in der Zellerau wie Sanderau und am Alten Kranen ein (wob berichtete). Dies entspricht der Müllmenge, die eine vierköpfige Familie in zwei Jahren produziert.
Die Problematik mit enormen Mengen an Müll an den Mainwiesen und anderen gut frequentierten und beliebten Treffpunkten in Würzburg ist nicht erst seit diesem Sommer bekannt, teilt der CSU Ortsverband Sanderau mit.
Gerade die Sanderauer Mainwiesen dienen vielen Bewohnerinnen und Bewohnern als begrüntes Erholungsgebiet direkt am Wasser. Bei solchen Menschenansammlungen sei das Aufkommen von Müll unvermeidlich.
Die momentan diskutierten Lösungen reichen von höheren Strafen bis hin zu Kapazitätserhöhung der Abfallbehältnisse. „Wir als CSU Ortsverband Sanderau sehen einen hybriden Lösungsansatz“, schreibt der Ortsvorsitzende Kevin Heymel: „Die Stadtverwaltung könnte die Anzahl der Mülleimer erhöhen, gegebenenfalls auch auf größere Behältnisse (bspw. Container) setzen. Dies kann auch zeitlich begrenzt nur in den Sommer-Monaten erfolgen. Die Müllmengen um die Abfallbehältnisse herum zeigen bereits die Bereitschaft vieler Erholungssucheden ihren Müll ordentlich zu entsorgen, leider reichen eben hier die vorhandenen Kapazitäten nicht aus.“
Auf Einweggrills und Einweggeschirr verzichten
Gleichzeitig appelliert der Ortsverband an alle Besucherinnen und Besucher dieser Flächen, Müll zu vermeiden, indem man beispielsweise auf Einweggrills und Einweggeschirr verzichtet. „Nur so können aus unserer Sicht restriktivere Maßnahmen seitens der Stadtverwaltung verhindert werden. „Wir alle haben ein begründetes Interesse an einer sauberen und damit lebenswerten Stadt. Besonders unsere wertvollen Erholungsflächen am Main werden durch grobe Verschmutzung mit Müll ihrer Attraktivität und ihrem Wohlfühlcharakter beraubt“, so Kevin Heymel über die Mainwiesen voller Müll.
Fahrradtour als Hindernislauf
Viele wob-Leser sind fassungslos angesichts der Müllberge am Mainufer. So schreibt Leserin und Radfahrerin Sulamith Sparre aus Würzburg:
„Überall (…) sehe ich Tag für Tag zerschlagene Glasflaschen, Scherben, bis hin zu kleinen gemeinen Splittern. In meiner Satteltasche, seit langem: Kehrblech und Besen, nebst etlichen Tüten zum Einsammeln und Entsorgen des Glasbruchs in die nächste Mülltonne…
Allein in den letzten zwei Wochen habe ich rund 15-mal die Scherben weggeräumt, die andere hinterließen. Schwerstarbeit allein auf der Leonhard-Frank-Promenade und auf der Alten Mainbrücke (…) Was denkt eigentlich der Gastronomiebetrieb auf der Alten Mainbrücke über seine Verantwortung in Sachen Glasbruch? Schickt er Reinigungskräfte los?
Wer ersetzt mir einen kaputten Reifen? Jede Fahrradtour wird zu einem Hindernislauf mit Panik; da räume ich den Dreck lieber gleich weg.“