Kulturförderpreis: Stadt zeichnet drei junge Künstler aus

Hannah Solveij Gramß: eine vielseitige Musikerin, die Menschen durch ihre charismatische Bühnenpräsenz in ihren Bann zieht. Foto Malo Plisson

Hochkarätiger Nachwuchs erhält Kulturförderpreis der Stadt Würzburg

In diesem Jahr werden gleich drei junge Künstler mit einem Kulturförderpreis von der Stadt Würzburg ausgezeichnet.  Mit dem Musiker Hussien Mahmoud, dem Tänzer Dominik Blenk und der Violinistin Hannah Solveij Gramß hat die Jury eine Preisträgerin und zwei Preisträger ausgewählt, die nicht nur ausgesprochen hochkarätig sind, sondern die zugleich verdeutlichen, dass sich die Stadt um ihren künstlerischen Nachwuchs keine Sorgen machen muss.

Kulturförderpreis Nachwuchskünstler
Hussien Mahmoud ist ein 32-jähriger kurdischer Musiker, der das musikalische Leben in Würzburg auf vielfältige Weise bereichert. Foto © Gerald Langer_85

Orientalische Langhalslaute

Hussien Mahmoud ist ein 32-jähriger kurdischer Musiker, der seit 2015 in Würzburg lebt und das musikalische Leben hier auf vielfältige Weise bereichert. Er spielt Saz, eine orientalische Langhalslaute, die vor allem von Kurden in der Türkei und Syrien gespielt wird.

Hussien Mahmoud kommt aus Syrien und musiziert seit seiner Grundschulzeit. Er hat sowohl beim Stramu mitgewirkt als auch beim Jungen Hafensommer. Er spielte in einer Band, die sich erst Hussien Mahmoud Band und später Revier nannte. In dieser Formation ist er vor einigen Jahren auch beim Neujahrsempfang der Stadt aufgetreten. Im Sommer 2020 war er mit seinem Bruder Hassan auf der Bastion bei „Kultur aus dem Hut“ dabei.

Seit einiger Zeit macht er mit dem Jazzpianisten Felix Schneider-Restschikow als „Hussien & Felix“, zuletzt beim Kulturpicknick 2021, anspruchsvolle Crossover-Musik. Mit dieser Verleihung ehrt die Stadt Hussien Mahmoud als exzellenten Musiker und würdigt seine Virtuosität, Spielfreude und musikalische Arbeit.

Kulturförderpreis Nachwuchskünstler
Dominik Blenk ist Breakdance-Weltmeister. Foto F. Feyfar Photography

Kulturförderpreis: Mehr Anerkennung für den Tanzsport

Dominik Blenk ist 28 Jahre alt und Breakdance-Weltmeister. Bei Lohr aufgewachsen, nahm Dominik Blenk von der 1. bis zur 4. Klasse Ballettunterricht, bevor er durch Freunde zum Breakdance fand.

In der Spielzeit 2015/16 realisierte er mit Anna Vita die Produktion „Schneewittchen Breaking Out“ am Mainfranken Theater. Eine Produktion, die Breakdancer und Balletttänzern gleichberechtigt als Bühnendarsteller vereinte. Aufgrund des großen Publikumserfolges wurde diese in der folgenden Spielzeit wieder aufgenommen.

Ursprünglich trat Dominik Blenk als Breakdance-Duo „Hot Potatoes“ auf, dann als fünfköpfige Crew „Dream Scapes!“. Blenk ist in der Tanzszene eine anerkannte Persönlichkeit und hat neben vielen internationalen Erfolgen im Oktober 2018 bei der Weltmeisterschaft in Kielce (Polen) mit der Gruppe Dreamscapes den Weltmeistertitel errungen.

Dominik Blenk unterrichtet Breakdance und Hiphop. Beim Outdoor-Training am Hubland mischen sich Kulturen und Altersklassen ganz selbstverständlich: Sechsjährige vieler Nationalitäten, Halbstarke, junge Männer – die Großen trainieren die Kleinen. Gemeinschaft, Vorbildfunktion, Gesunderhaltung und Bewegung sind die überragenden Themen.

Seit letztem Jahr macht Dominik Blenk zusätzlich eine Ausbildung zum Physiotherapeuten. „Das lässt sich mit dem Tanzen gut kombinieren“, sagt er. Mit der Verleihung des Kulturförderpreises würdigt die Stadt mit dem Kulturförderpreis sein Talent und möchte zu mehr öffentlicher Aufmerksamkeit und Anerkennung für den Tanzsport verhelfen.

Ideenreichtum in der Corona-Krise

Hannah Solveij Gramß präsentiert sich seit einiger Zeit in Würzburg und überregional als sehr eigenwillige und vielseitige Musikerin, die mit überragendem technischen Können und stupender Musikalität Genres überwindet und Menschen durch ihre charismatische Bühnenpräsenz in ihren Bann zieht. In der für alle Künstler schwierigen Pandemie-Krise hat sie durch Ideenreichtum – live wie im Internet – immer wieder ihre Kreativität unter Beweis gestellt.

Sie begann bereits als Vierjährige mit dem Violinspiel. Die mehrfache Preisträgerin des Wettbewerbs „Jugend – musiziert“ wurde sowohl mit dem Kulturförderpreis der sudetendeutschen Landsmannschaft in der Kategorie Musik, als auch mit dem Sonderpreis „Prix Peyras“ beim internationalen Violinwettbewerb „Marie Cantagrill“ ausgezeichnet. Sie ist Akademistin des Royal Concertgebouw Orchesters Amsterdam und war zuvor sowohl Mitglied im Landes- und Bundesjugendorchester, als auch in der jungen deutschen Philharmonie. Zusammen mit der Harfenistin Catharina Mothes erspielte sie sich ein Konzertstipendium bei „Yehudi Menuhin Live Music Now“.

Solistisch ist Hannah Solveij Gramß eine zunehmend gefragte Künstlerin und brachte im Januar 2021 zusammen mit dem Komponisten und Dirigenten Gordon Hamilton das für sie komponierte Violinkonzert „Loop Guts“ für Solovioline, Live-Elektronik und Orchester mit den Düsseldorfer Symphonikern in der Tonhalle Düsseldorf zur Uraufführung.

Hannah Solveij Gramß lebt in Würzburg und wurde im PreCollege an der Hochschule für Musik Würzburg gefördert. Seit 2016 studiert sie in der Klasse von Prof. Herwig Zack an der Hochschule für Musik Würzburg. Mit der Verleihung des Kulturförderpreises würdigt die Stadt eine Ausnahme-Nachwuchskünstlerin.

  • Alle Kulturpreise und Ehrungen im Bereich Kultur der Stadt Würzburg hier
  • Der Kulturherbst im Landkreis Würzburg. Mehr dazu hier

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