Klimaziel 2020 wird erreicht – „nicht nur wegen Corona“

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Umweltbundesamt stellt deutsche Klimabilanz vor

Das Umweltbundesamt hat in dieser Woche die neuesten Klimazahlen vorgelegt. „Wir erreichen unser Klimaziel für 2020 und das ist ein Erfolg unserer gemeinsamen Klimapolitik“, freut sich die Schwebheimer Bundestagsabgeordnete Anja Weisgerber, die Klimabeauftragte ihrer Fraktion ist.

Die Vorgabe, bis 2020 die CO2-Reduktionen um 40 Prozent im Vergleich zu 1990 zu reduzieren, konnte mit knapp 41 Prozent erfüllt werden. „Allen Unkenrufen zum Trotz ist dies nicht nur auf Corona-Effekte zurückzuführen. Zu einem großen Teil liegt dies an unserem konsequenten Handeln beim Klimaschutz und am historischen Klimaschutzpaket von 2019, das seine Wirkung zeigt. Der Dreiklang aus Anreizen und Maßnahmen zum Umstieg auf klimafreundliche Technologien, mehr Verbindlichkeit in allen Sektoren und der CO2-Bepreisung funktioniert und das ist gut so“, so Weisgerber.

Um das ehrgeizige Klimaziel 2030 zu erreichen, das eine CO2-Reduktion von 55 Prozent erfordert, hat der Bundestag Ende 2019 ein umfangreiches Klimapaket verabschiedet. Das Klimapaket besteht aus drei Teilen: Einem Klimaschutzgesetz, das jährlich Sektorziele für Verkehr, Landwirtschaft, Gebäude, Energiewirtschaft, Industrie und Abfallwirtschaft vorsieht, einem umfassenden Maßnahmenkatalog und der CO2-Bepreisung auf fossile Kraftstoffe. Die deutsche Klimabilanz gibt nun Aufschluss darüber, wo wir mit unseren Klimaschutzbemühungen stehen. „Die Zahlen zeigen einen klaren Abwärtstrend und dass wir mit unserer deutschen Klimapolitik auf einem guten Kurs sind.“

Erneuerbaren Energien sind wettbewerbsfähiger

Besonders positiv habe die Energiewirtschaft abgeschnitten. Dies sei insbesondere auf den Kohleausstieg zurückzuführen und darauf, dass die erneuerbaren Energien wettbewerbsfähiger geworden sind und weiter ausgebaut wurden. Daneben habe der Industriesektor seine Emissionen merklich mindern können, nicht zuletzt mit der Hilfe des Dekarbonisierungsprogramms zur Reduzierung der CO2-Emissionen in industriellen Prozessen, das vom Bund mit zwei Milliarden Euro ausgestattet wurde.

Auch der Verkehrssektor habe sein Klimaziel 2020 erreicht, was jedoch auch auf die verminderte Mobilität im vergangenen Jahr zurückzuführen sei. Strukturell habe es im Verkehrssektor aber ebenfalls Verbesserungen gegeben, beispielsweise was die Zunahme der Zulassungen von Elektroautos betrifft, die im Rahmen des Konjunkturprogramms des Bundes stark gefördert werden.

Es gelte jetzt, den Weg konsequent weiterzugehen und in den Anstrengungen nicht nachzulassen, so Weisgerber weiter. Große Hoffnungen setzt die Bundestagsabgeordnete auf Handelssysteme, bei denen pro emittierter Tonne CO2 ein Zertifikat erworben werden muss. Ein solches Handelssystem gibt es schon seit 2005 auf europäischer Ebene für die Energiewirtschaft und die Industrie. Seit diesem Jahr gibt es ein solches Handelssystem in Deutschland. Die Kraftstoffproduzenten müssen Zertifikate für die CO2-Emissionen ihrer Kraftstoffe erwerben.

„Für die weitere Reduktion der CO2-Emissionen setzen wir auf den nationalen Emissionshandel für die Bereiche Wärme und Verkehr, der seit diesem Jahr in Kraft ist. Denn die heute vorgestellten Zahlen für die Energiewirtschaft und die Industrie zeigen, dass das marktwirtschaftliche Instrument des Emissionshandels wirkt, effektiv Emissionen reduziert und mit dazu geführt hat, dass der Umstieg von fossilen auf die erneuerbaren Energien angereizt wird.“

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