Johanniter-Mitarbeiterin erstellt Studie: Was die Pandemie mit den Rettern macht

Vera Wissmann, Mitarbeiterin im Haupt- und Ehrenamt der Johanniter aus Unterfranken, beschäftigt sich in ihrer Masterarbeit mit den psychischen Auswirkungen der Pandemie auf ihre Kollegen. Foto Johanniter

Johanniter-Mitarbeiterin aus Unterfranken erforscht in einer Studie psychische Auswirkungen der Corona-Pandemie auf Rettungsdienst und Notfallversorgung

Die Psyche sei ein „vergessener Aspekt von COVID-19“, sagte die WHO-Direktorin für psychische Gesundheit, Devora Kestel, bei einer virtuellen Pressekonferenz. „Die Trauer um gestorbene Corona Opfer, Vereinsamung, Einkommensverluste und Angst lösen psychische Erkrankungen aus oder verschlimmern bereits bestehende Erkrankungen“. Mit diesem Pandemie-Problem beschäftigt sich auch eine neue Studie der unterfränkischen Johanniter-Mitarbeiterin Vera Wissmann.

Vera Wissmann, Mitarbeiterin im Haupt- und Ehrenamt der Johanniter aus Unterfranken, erstellt die Studie für ihre Masterarbeit. Die von Prof. Dr. Stefan M. Schulz am Lehrstuhl für Psychologie I der Universität Würzburg betreute Studie untersucht, welche psychischen Auswirkungen die Covid-19-Pandemie auf die Mitarbeitenden im Rettungsdienst und der Notfallversorgung der Bundesrepublik hat.

„In der Studie möchten wir untersuchen, wie sich die Pandemiesituation auf das Stresserleben und das Wohlergehen der Einsatzkräfte auswirkt“, erzählt Vera Wissmann. „Wir möchten mit unseren Ergebnissen im Anschluss Aufmerksamkeit auf die Situation der Kolleginnen und Kollegen lenken, die bislang in den Medien wenig präsent ist. Denn auch das ist ein Auftrag von Forschung.“

Rettungsdienst-Mitarbeiter können online teilnehmen

Mit ihrer Studie beabsichtigt Wissmann, die sich ehrenamtlich im Rettungsdienst der Johanniter engagiert, bundesweit 200 Einsatzkräfte aus dem Rettungsdienst und der Notfallversorgung zu erheben. Die Untersuchung erfolgt mittels eines 20- bis 25-minütigen, anonymisierten Fragebogens, der an die Landesverbände der Hilfsorganisationen verschickt wird.

Nach der Prüfung der Ethikkommission der Würzburger Universität erhielt die Psychologie-Studentin jetzt grünes Licht. Der Fragebogen kann online von freiwilligen Studienteilnehmerinnen und -teilnehmern ausgefüllt werden. Voraussetzung ist, im Rettungsdienst aktiv tätig zu sein.

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