Lange wurde bei der Kauzen Bräu in Ochsenfurt überlegt, ob und wie die traditionelle Hopfenernte in diesem Jahr stattfindet. „Seit 17 Jahren führen wir das beliebte Event durch, allein der Gedanke an eine Corona-bedingte Absage hat uns wehgetan. Insbesondere auch, weil bereits unser Noctuator-Anstich und das Brauereifest der Pandemie zum Opfer gefallen sind“, so Karl-Heinz und Jacob Pritzl unisono. Eine Facebookveranstaltung hatte die Brauerei bereits erstellt, im Hinblick auf die derzeitige Situation allerdings wieder abgesagt.
Daher wird dieses Jahr der Hopfen durch den Landmaschinenring geerntet. Eine kleine Abordnung kommunaler Politiker und der bayerischen Bierkönigin wird die Hopfenernte der Kauzen Bräu überwachen und bei der ein oder anderen Ranke auch mit anpacken.
Mit Abstand die kleinste Ernte
Statt wie sonst üblich die wertvolle Ernte umgehend in die Holledau zur Weiterverarbeitung zu bringen, hat sich die Brauerei diesmal selbst um das Produkt gekümmert. Jacob Pritzl: „Dieses Jahr wird der Hopfen ohne Trocknung direkt in die Sudpfanne gegeben. Das muss direkt nach der Ernte erfolgen, da der Hopfen zu 80 Prozent aus Wasser besteht. Sofern er nicht getrocknet wird, verrottet er sehr schnell. Solche Biere nennt man Grünhopfenbiere und sie zeichnen sich durch einen grasigen frischherben Geschmack aus. Quasi vom Feld ins Glas“ Auf diese Weise kann dieses Jahr nur ein Sud Ochsenfurter Hopfenbier eingebraut werden, was etwa 1.000 Kisten Hopfenbier entspricht. Wer also kosten möchte, sollte schnell sein.
Das Hopfenbier mit Ochsenfurter Hopfen wird voraussichtlich ab 15. Oktober im Handel in der Kiste mit 20×0,5l erhältlich sein – erkennbar am Hopfengarten Rückenetikett.