Der nächste heiße Sommer kommt: Maßnahmenkatalog soll Erleichterungen für die Bevölkerung bringen – Hitzewarnsystem, kühle Rückzugsräume, Trinkbrunnen
Die Hitze erträglicher machen: Das ist das Ziel eines umfangreichen Aktionsplanes, den die Verwaltung der Stadt Würzburg auf Initiative der Grünen erstellt und den der Stadtrat jetzt abgesegnet hat. Stadt und Landkreis Würzburg wappnen sich damit gegen die zunehmenden Hitzewellen in der Region.
Der „Hitzeaktionsplan stadt.land.wue“ umfasst neben langfristigen und strategischen Maßnahmen auch gezielte kurzfristige Handlungspläne, die alle zum Ziel haben, hohe Temperaturen und damit einhergehende körperliche Belastung für die Bevölkerung und Besucher abzumildern.
Hitzeaktionsplan notwendig: Immer mehr lange Hitzewellen
Grünen Fraktionsvorsitzende Dr. Sandra Vorlová: „In Unterfranken haben wir immer häufiger lang anhaltende Hitzewellen und auch die Anzahl an Tropennächten, die keine Abkühlung bringen, nimmt stetig zu. Die Frage ist, wie wir die Bevölkerung bestmöglich davor schützen. Das erfordert von den Kommunen sowohl präventive Maßnahmen, als auch strategischen Weitblick und schnelle Handlungsmöglichkeiten.“
Der Hitzeaktionsplan sieht deshalb Information auf verschiedenen Kanälen und ein öffentliches Hitzewarnsystem vor, aber auch, das Schaffen von kühlen Rückzugsräumen, das Aufstellen von Trinkbrunnen und die Erweiterung der „ReFill“-Stationen.
Pflegeheime, Krankenhäuser und Kitas bereiten sich vor
Soziale Einrichtungen wie Pflegeheime, Krankenhäuser und Kindertagesstätten sollen sich besser auf Hitzewellen einstellen können, denn insbesondere Kinder, Babys und Kleinkinder, ältere Personen und Menschen mit gesundheitlichen Vorerkrankungen sind besonders zu schützen. Zu eher langfristigen Maßnahmen gehören eine klimaangepasste Stadtplanung und natürlich mehr Begrünung und zielgerichtetes Gießen, ein Beschattungskonzept für den öffentlichen Raum und städtische Arbeitsplätze sowie baulicher Sonnenschutz bei Neubauten und Sanierungen.
Initiator des Antrages vor fast drei Jahren war Grünen-Stadtrat und Landtagsabgeordneter Patrick Friedl: „Jetzt gilt es, die Maßnahmen schrittweise umzusetzen, damit die Menschen trotz Hitze überall Orte zum Durchatmen finden und sich abkühlen können, damit gesundheitliche Gefahren so reduziert werden. Gut, dass die Region Würzburg die zunehmende Bedrohung der Bevölkerung durch Hitze ernst nimmt und aktiv wird. Wir bleiben gemeinsam dran. Stadt und Land – Hand in Hand.“
Hitzeaktionsplan: „Hitze-Website“ für Würzburg
Der Hitzeaktionsplan wurde Ende April im Interkommunalen Beirat thematisiert und anschließend im Kreistag am 15. Mai 2023 und im Stadtrat am 25. Mai 2023 mit großer Mehrheit beschlossen. Erste Maßnahmen wie ein „Hitzeflyer“ in leichter Sprache-, die Einführung einer „Hitze-Website“ mit wichtigen Informationen und Verhaltenstipps und die Erarbeitung von Handlungsempfehlungen für soziale Einrichtungen wurden bereits umgesetzt. Die Arbeitsgruppe „Hitze und Gesundheit“ soll die Umsetzung des Maßnahmenkatalogs aktiv begleiten.