Der neue Suzuki Vitara Vollhybrid im wob-Autotest

Äußerlich blieb der Japaner mit Elektrounterstützung unverändert. Suzuki Vitara Vollhybrid. Foto Suzuki

Segelbetrieb spart Kraftstoff: Der neue Suzuki Vitara Vollhybrid braucht nicht an der Stromtankstelle nachladen

von wob-Testpilot Thomas G. Zügner (für mehr Autotests hier klicken)

Seit Jahren dümpelt Suzuki in Deutschland mit einem Marktanteil um ein Prozent herum. Das soll nach Aussage von Vertriebs- und Marketingchef Daniel Schnell anders werden.

Die japanische Marke plant, bis 2025 ihren Anteil auf 1,5 Prozent zu erhöhen. Dafür scheinen die Asiaten auf dem richtigen Weg zu sein, waren sie doch im letzten Jahr mit einem Zulassungsplus von 22,1 Prozent gegenüber 2020 der Top-Gewinner im Land. Lediglich zwei rein elektrische Marken hatten noch höhere Steigerungsraten zu verzeichnen.

Einen Beitrag zum Erreichen des Ziels könnte neben einem dichteren Händlernetz in den größeren Städten sowie einer verstärkten Ansprache für jüngere Kunden eine breiter aufgestellte Modellpalette sein. So gab es bislang den 4,17 m langen Mini-SUV Vitara ausschließlich als 48-Volt-Mildhybrid mit einem direkt einspritzenden 1,4-Liter-Turbobenziner und einer Leistung von 129 PS. Dieses Aggregat wird auch weiterhin im Angebot bleiben. Zusätzlich zu diesem Triebwerk offeriert Suzuki den Vitara jetzt auch als Vollhybrid. Hier arbeitet ein 1,5 Liter großer Saugrohr-Einspritzer, der 102 PS erwirtschaftet, mit einem Elektromotor zusammen. Der 24,6 kW/33 PS starke Stromer bildet mit dem Verbrenner eine Systemleistung von 115 PS/85 kW und unterstützt diesen beim Beschleunigen.

Angeboten wird der Vollhybrid-Vitara als Fronttriebler zu Preisen ab 29150 Euro oder aber mit permanentem Allradantrieb, für den in den beiden Ausstattungslinien Comfort und Comfort+ jeweils selbstbewusste, aber gut angelegte 2.700 Euro zusätzlich fällig werden.

Automatisiertes Sechsgang-Schaltgetriebe

„Unter guten Umständen“, so Produktmanager Markus Westermann, kann der Vitara Vollhybrid bis 80 km/h für etwa einen Kilometer auch rein elektrisch fahren. Beim Ausrollen unter 135 km/h schaltet der Benziner ab, wechselt in einen sogenannten Segelbetrieb und spart auf diese Weise Kraftstoff. Nach WLTP-Norm fließen beim Fronttriebler 5,3 Liter Super auf 100 km durch die Leitungen. Eine Runde überwiegend im Großstadtbereich quittierte der Bordrechner mit einem Verbrauch von 5,5 Litern.

Generell wird der 1,5-Liter-Vitara mit einem automatisierten Sechsgang-Schaltgetriebe gekoppelt, das aber praktisch wie eine Automatik bedient wird. Die von manchen Autofahrern gefürchteten typischen Schaltpausen bei dieser Getriebeversion haben die Suzuki-Ingenieure erstaunlich gut eliminiert. Bei den Gangwechseln greift nämlich der Elektromotor ein, um ein kontinuierliches Schalten zu ermöglichen. Lediglich beim Anfahren war bei der Kennenlern-Tour ein leichtes Ruckeln spürbar. Etwas mehr Rückmeldung könnte die Lenkung bieten. Und auch der Federungskomfort lässt noch Luft nach oben.

Ein großer Vorteil im Alltag ist es, dass der im ungarischen Esztergom gebaute Vitara Vollhybrid nicht an die Steckdose zum Nachladen muss. Die oftmals mühselige und manchmal vergebliche Suche nach einer freien und vor allem auch funktionierenden Ladesäule mit nicht selten heftigen Strompreisen entfällt nämlich komplett. Vielmehr wird beim Bremsen und Verzögern die wiedergewonnene Energie in einer luftgekühlten Hochvolt-Batterie mit 0,84 kWh Größe gespeichert. Je nach Auswahl des Standard- oder des Eco-Modus kann der Fahrer seinen Schwerpunkt auf überwiegend kraftvolles oder eher sparsames Vorwärtskommen legen.                 

Technikcheck Suzuki Vitara Vollhybrid

Motor: Benziner: 1,5-Liter (102 PS) plus Elektromotor (24,6 kW/33 PS) ergibt 115 PS/85 kW Systemleistung

Antrieb: Vorderrad und permanenter Allrad

Länge/Breite/Höhe: 4.170/1.775/1.595 mm

Fahrleistungen: 0 bis 100 km/h: 12,7 sec; Vmax: 180 km/h

WLTP-Normverbrauch: 5,3 Liter Super/100 km

Preise: ab 29.150 Euro           tgz

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