Škoda Octavia Scout 2.0 TDI 4×4 mit bislang stärksten Dieselmotor der Baureihe
von wob-Testpilot Thomas G. Zügner (für mehr Auto-Tests hier klicken!)
Mit riesigem Abstand ist die Octavia-Baureihe der Liebling bei den deutschen Škoda-Käufern. Eine Sonderrolle nimmt der neue Škoda Octavia Scout 2.0 TDI 4×4 ein.
Design: Gediegen, aber längst nicht so bieder wie der Octavia Combi, sondern durchaus mit einem Schuss optischer Robustheit ist der Octavia Scout gezeichnet. Auch seine Karosserie besitzt die kantige Formensprache mit scharfen Linien. Doch zusätzliche Schutzelemente wie eine silberfarbene Leiste an der Frontschürze sowie schwarze Kunststoffverkleidungen an Radhäusern und Türschwellern betonen den Offroad-Charakter. Offiziell in der Kompaktklasse beheimatet, streckt der Škoda Octavia Scout mit einer Länge von gut 4,70 m seine Fühler in das nächsthöhere Segment aus.
Innenraum: Im geräumigen Innenraum finden auch die Fondpassagiere genügend Bein- und Kniefreiheit vor. Beim zwischen 640 und 1700 Liter fassenden Gepäckraum mischt der Škoda ebenso eine Liga weiter oben mit. Die Laderaumabdeckung verläuft sicher in Schienen, der Kofferraum bleibt fast komplett eben, wenn der variable Boden in der oberen Position ist. Kopfschütteln verursachen einige Aspekte bei der Bedienung des Tschechen. So muss bei jedem Neustart das Fahrlicht aktiviert und die nervige Gegenlenkfunktion des Spurhalters ausgeschaltet werden. Bevor es dann auch wirklich losgeht, sollte der Fahrer Anzeigen, Fahrmodus und Klimaautomatik einstellen. Denn die Bedienung während der Fahrt erfordert viel Gefummel auf dem Berührungsbildschirm mit hohem Ablenkungspotential.
Sicher unterwegs auf rutschigen Straßen
Antrieb: Der 2,0 Liter große Turbodiesel bringt es auf 200 PS und ist damit der bislang stärkste Selbstzünder in der gesamten Octavia-Geschichte. Obwohl er seinen Vorgänger um 16 PS übertrifft, sind besonders sportliche Eskapaden nicht unbedingt sein Ding. Immerhin legt er bei der Fahrprofilauswahl im Sportmodus einen Zahn zu. Um kein schiefes Bild zu zeichnen: Die Leistung reicht im Alltag allemal, um zügig unterwegs zu sein. Das gilt auch für die druckvollen 400 Nm Zugkraft, die das Triebwerk schon bei niedrigen Drehzahlen abruft. Statt als hibbeliger Heißsporn geht der Pfadfinder auf seriöse Art an seine Aufgaben heran.
Fahrbetrieb: Eine geländegängige Kletterziege ist der Octavia Scout trotzt seines Allradantriebs nicht. Schweres Terrain mit tiefen Furchen verbieten allein schon die vergleichsweise dürftigen 16 cm Bodenfreiheit. Das sind nur 1,5 cm mehr als beim herkömmlichen Octavia Combi. Immerhin ermöglicht der permanente Allradantrieb den Einsatz auf Schotterpfaden, feuchten Wiesen oder leicht unwegsamem Gelände. In ihrem Element ist diese Technologie, wenn die Straßen ordentlich nass und rutschig sind. Ein Steuergerät erkennt am Fahrstil, ob tatsächlich der Einsatz aller vier Räder erforderlich ist und schaltet bei Bedarf den Elektromotor für den Antrieb der Ölpumpe ab. Wenn nötig, ist der Vierradantrieb aber im Bruchteil einer Sekunde wieder aktiv.
Fazit: Der neue Škoda Octavia Scout 2.0 TDI 4×4 weist pfiffige Zutaten auf, die aus anderen Škoda-Modellen bekannt sind. Regenschirme in den Vordertüren gehören ebenso dazu wie Haken für Taschen und Tüten im Kofferraum, Eiskratzer mit Lupenfunktion in der Tankklappe, Tickethalter an der Windschutzscheibe oder kleine, in die Taschen an den Rückseiten der Vordersitzlehnen eingenähte Laschen für Mobiltelefone.
Technikcheck: Škoda Octavia Scout 2.0 TDI 4×4
Motor: 4-Zylinder-Turbodiesel, 1968 ccm, 200 PS
Antrieb: Permanenter Allrad
Länge/Breite/Höhe: 4793/1829/1487 mm
Gewichte: leer 1602 kg; gesamt 2195 kg
Fahrleistungen: 0 bis 100 km/h: 6,8 sec.; Vmax: 230 km/h
Verbrauch: WLTP-Norm 5,7 l; wob-Test 6,11 l Liter Diesel/100 km (Tank 55 l)
Preis: 41.230 Euro